Corona und leere Krankenhäuser

Die wirtschaftliche Situation vieler Kliniken ist kritisch.

https://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/400/

Es liegt auf der Hand, dass gerade im Gesundheitsbereich Auslastung der Kapazitäten in einem engen Zusammenhang mit der Deckung der Fixkosten steht. Wir konnten das für die Sanierung von Altenheimen und ambulanten Pflegediensten in der Praxis demonstrieren.

Dass es in Krankenhäusern ähnlich ist, liegt auf der Hand. Hier kommt nach unserer Erfahrung aber noch die Anzahl und Qualität der Operationen hinzu, die ebenfalls einen veritablen Anteil an der Krankenhausfinanzierung haben.

Es liegt auf der Hand, dass ausbleibende Patienten und unterbliebene Operationen d9e wirtschaftliche Lage weiter verschärfen werden.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/corona-stille-in-den-muenchner-kliniken-zahlen-steigen-betten-bleiben-leer-art-675177

An dieser Stelle möchte ich über die zu Beginn der Pandemie geführte Diskussion über die Anzahl und Konzentration von Krankenhäusern erinnern. Wenn gegen die wirtschaftliche Krise der Krankenhäuser nichts unternommen wird, ist die Diskussion bald obsolet.

Viele Krankenhäuser spätestens 2022 in Existenznot

Die finanzielle Lage vieler Krankenhäuser ist prekär. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen. Die Fallpauschalen sind ein Grund. Die Anzahl und Komplexität von durchgeführten Operationen ein anderer. Auslastungsgrade verschiedener Abteilungen sind ein Dritter. Und es gibt noch eine Reihe mehr. Das RWI veröffentlicht dazu regelmäßig Studien. Die Studie aus dem Juni wurde jetzt noch einmal aktualisiert.


https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/117145/RWI-Finanzlage-der-Krankenhaeuser-wird-sich-verschlechtern


Corona deckt jetzt noch mehr wirtschaftliche Probleme vieler Krankenhäuser auf. „Schon vor der Coronakrise sei die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser kontinuierlich schlechter geworden. „Die Pandemie hat diese Herausforderungen noch verschärft“, war­nen Augurzky und Schmidt.
Die Finanzspritzen des Bundes zur Bewältigung der Krise verschafften den Krankenhäu­sern zwar derzeit eine Atempause. „Dies gilt allerdings nicht für jedes Krankenhaus und hält bestenfalls bis zum Jahr 2022 an“, so die Autoren.
„Spätestens nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 würden die massiven finanziellen Belastungen aus der COVID-19-Pandemie auch im Gesundheitswesen spürbar werden, prognostizierten die Forscher.
Gleichzeitig sorgten die Alterung der Bevölkerung, das dadurch absehbar schwache Wachstum des Beitragsaufkommens der Krankenkassen und der drohende Mangel an Nachwuchskräften im Gesundheitswesen für zusätzliche Herausforderungen.“

Sprache und Recht

Das Gesetz zur Fortentwicklung des Sanierungs- und Insolvenzrechts (SanInsFoG) wird in Fachkreisen heftig diskutiert. Es ist sehr weit reichend und berührt zahlreiche Rechtsbereiche auch außerhalb des Kerns des Insolvenzrechts.


Für sehr viel Aufregung im angesehen Fachblatt für Restrukturierung „Bild“ sorgt aber etwas anderes.

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/gender-zoff-in-der-groko-justizministerin-schreibt-neues-gesetz-nur-in-weibliche-73362250.bild.html#fromWall


Sprache hat eine Reihe von Funktionen. Daher differenziert sie sich auch in bestimmten Sachkontexten in verschiedenen Fachtermini auf. Juristen haben andere Sprachgewohnheiten als Mediziner und diese wiederum andere als Ökonomen. Dass es gerade im Querschnittsbereich der Insolvenz zwischen Recht und Ökonomie schwierig ist, beweist die BGH Entscheidung um die so genannten Aktiva II, die nicht unbedingt in Deckung mit der betriebswirtschaftlichen Liquidität II. Grades sein müssen.
Aber man kann damit arbeiten. Jetzt kommt also noch eine Genderdimension hinzu. Schon am Begriff „Gesellschafterin“, der ja z.B. als Bezeichnung einer juristischen Person fest eingeführt ist, können erste Missverständnisse entstehen.


Von der Tatsache abgesehen, dass man selten negativ konnotierte Worte wie Vergewaltiger oder Terrorist gegendert werden, muss man sich fragen, welcher Zweck damit verfolgt wird. Bei uns in der Schule war George Orwells „1984“ noch Pflichtlektüre. Vermutlich ist es kein Zufall, dass dass dieses Buch heute nicht mehr gelesen wird.

Der Digitaleuro kommt (allerdings erst in ein paar Jahren)

Die Wandlung der Währung € wird weiter voran schreiten. In den nächsten Jahren werden nicht nur die ein und zwei Cent Münzen abgeschafft, sondern auch ein Digitaleuro eingeführt.

https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/c/s/m.faz.net/aktuell/finanzen/so-plant-die-ezb-den-digitaleuro-16982708.amp.html

BER braucht 500 Mio. € frisches Kapital

Die Zahl geisterte ja schon länger durch die Medien, jetzt ist sie quasi durch die Aufsichtsratssitzung amtlich: BER braucht noch vor dem Betriebsstart noch einmal 500 Mio. €.


https://www.wiwo.de/politik/deutschland/aufsichtsrat-tagt-ber-betreiber-brauchen-500-millionen-euro/26260042.html

Den aufmerksamen Haushältern der Beteiligten sei an dieser Stelle schon einmal angeraten, für die nächste Finanzierungsrunde des BER Geld zurück zu legen.


Das Ausmaß der Krise der Touristik- und Luftfahrtbranche kann derzeit noch gar nicht abgeschätzt werden. Und der BER wird, wie alle anderen Teile dieses Wirtschaftsbereiches davon betroffen sein.

Wegen der Rahmenbedingungen und der Größe wird alles nur etwas teurer…


Ob die volle Funktionalität und ggf. wann hergestellt wird, das steht in den Sternen. Zu viele Dienstleister haben sich die Finger zu den ersten Eröffnungsterminen die Finger und viel Geld verbrannt. Die werden erst wieder kommen, wenn der Flughafen eine halbwegs normale Auslastung erreicht.

Rechtssicherheit und Immobilienbewertung

Berlin ist für Immobilienbewerter ein ganz schwieriges Pflaster. Mietendeckel und Enteignungsinitiative sind die eine Seite. Hausbesetzungen die andere. Es gibt so viele Bewertungsfaktoren, die man hier in Betracht ziehen muss – ein objektives Urteil wird immer schwerer. Was vielleicht am schwersten wiegt: Rechtssicherheit its nicht mehr gegeben.https://www.welt.de/…/Liebigstrasse-34-Alles-zur…

HoReCa

Die Meldung ist etwas älter.


https://www.pfalz-express.de/pommes-nachfrage-eingebrochen-bauern-werden-kartoffeln-nicht-los/

Heute habe ich einen neuen Fachbegriff gelernt. Horeca. Horeca steht für Hotels Restaurants und Cafes. Wenn keine Pommes mehr frittiert werden, dann wird auch kein Frittierfett und werden keine anderen Öle und Fette in Restaurantbereich mehr verbraucht. Ein sehr bekannter Markenhersteller solcher Produkte reduziert gerade seine Belegschaft drastisch. Selbst als Kenner der Materie hätte ich nicht erwartet, dass der Horeca Markt so wichtig ist.


Eine ähnliche Situation lässt sich natürlich auch für andere Lebensmittel oder Getränke darlegen. Die nicht konsumierten Speisen und Getränke lassen sich natürlich nicht nachholen und bis der Umsatz wieder auf Vorkrisenniveau ist, wird noch eine lange Zeit vergehen. Die Coronahilfen der Regierung haben unzweifelhaft geholfen, eine Überbrückung zu schaffen. Soweit sie allerdings als Kredite gegeben wurden, werden sie die Unternehmen auf Jahre belasten, denn bis dort wieder Überschüsse erwirtschaftet werden gehen Zins und Tilgung voraussichtlich zu Lasten der Investitionen.


Eine weitere Verschuldung der Staatshaushalte wäre mehr als fahrlässig, setzt man dadurch den sowieso schon angeschlagenen Euro noch mehr unter Druck. Also müsste man die Haushalte von Ballast befreien, um so Luft für Haushaltspolitik zu schaffen. Die komfortable Lage sprudelnder Steuern löst sich gerade in Luft auf, die Sozialkassen benötigen absehbar Bundeszuschüsse sowie Beitragserhöhungen. Von einzelnen Politikern hört man bereits Spekulationen über Steuererhöhungen.

Allianz kippt Rückzahlungsgarantie

Die Nachricht kommt unspektakulär daher. Und dennoch bedeutet sie das Ende der privaten Altersversorgung, wie wir sie kennen. Die Folgen sind in Gänze noch gar nicht abzusehen.


https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/allianz-will-lebensversicherungen-kuenftig-ohne-volle-beitragsgarantie-verkaufen-a-bcdb79df-81fb-4d9f-8877-f1063a7fd6c9


Neben den künftigen Kunden, denen auch erstmal den Konsumverzicht, wegen was eigentlich, verkaufen muss, werden sich auch die Anlagestrategien der Versicherungen verändern.

Den Konsum zur Ankurbelung der Wirtschaft jetzt vorzuziehen, ist ja ein Ziel der aktuellen Zinspolitik. Aber es gibt eben auch eine ganze Reihe von Zielkonflikten. Beiden sinkenden Rentenniveaus, einer zunehmenden Belastung der Sozialsysteme (gerade auch im Bereich der Krankenkassen und der Pflege) wäre in Krisenzeiten die private Vermögens- und Vorsorgebildung umso wichtiger. Das wird nun unattraktiv gemacht. Andere Versicherer werden folgen.

Internationale Immobilienmärkte: London

Die internationalen Immobilienmärkte entwickeln sich auch in der Krise. In den den europäischen Hotspots sind die Preise, wie hier am Beispiel London dar gelegt, nach wie vor hoch. Gleichzeitig trauen Anbieter und Nachfrager dem Trend nicht. In die meisten der Meldungen werden auch kritische Töne eingestreut, die meist die Stichworte Immobilienblase und Niedrigzinspolitik enthalten.

https://lnkd.in/dHNwu5H

Aus der Sicht eines Immobilienbewerters ist das Raster „Stadt“ für eine generelle Beurteilung eines Immobilienmarktes deutlich zu grob. Wie auch im Artikel dargestellt, ist es eine bestimmte, durchaus internationale Klientel, die seinerseits einen sehr spezifischen Immobilientypus in gehobener Lage sucht. Selbstverständlich kommt es durch diese Akquisen zu verschiedenen Effekten, da nun ja auch der Verkäufer mit Geld ausgestattet ist, um seinerseits Immobilien zu kaufen. Aber es wird eben auch Bereiche in den internationalen Metropolen geben, die von diesem Trend durch Wertzuwächse nicht profitieren können.

Ist E&Y das neue Arthur Anderson?

Ist Wirecard das neue Enron? Und wird es dieselben Konsequenzen für E&Y haben wie damals für Arthur Anderson, als aus den Big 5 die Big 4 wurden?


https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-skandal-die-schlacht-der-wirtschaftspruefer-von-ey-und-kpmg-a-31dee713-8959-4b1b-aa95-d43b19c71f9b


Die Branche steht mal wieder vor einem Umbruch. Dabei sind verschiedene Aspekte zu betrachten. Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass es in Zeiten globaler Konzerne ebenfalls globale Wirtschaftsprüfungsgesellschaften braucht. WP Gesellschaften sind aber auch Wirtschaftsunternehmen, die in entsprechender Anhängigkeit von ihren Mandanten stehen. Interessenkonflikte sind vorprogrammiert, obwohl die WP zugegebenermaßen alles dafür tun, diese zu minimieren.

Gleichwohl zeigt der zitierte Artikel auf, dass Wirtschaftsunternehmen eben auch Schwächen der Wettbewerber nutzen, um die eigene Marktstellung zu verbessern, was wiederum Einfluss auf das Verhalten der Berufsträger als Ganzes hat.


Von den Big 4 strikt zu trennen sind die mittelständischen und kleinen WP Gesellschaften, die sowohl in ihrer eigenen Sphäre als auch in der Sphäre ihrer Mandanten andere Problemlagen zu bearbeiten haben.
Der Bundestag befasst sich aktuell mit den Qualitätssicherungssystemen der Wirtschaftsprüfer.


https://www.bundestag.de/presse/hib/795190-795190


Aus einer forensischen Perspektive kann gesagt werden, dass es nie gelingen wird, die Erwartungslücke zu 100% zu schließen. Systematischer Betrug wie bei allen großen Betrugsfällen der letzten 30 Jahre wird es immer wieder geben. Einzig das Ausmaß des Schadens wird hoffentlich kleiner.