Pleitewelle und Inflationsgefahr?

Die schlichte Wahrheit ist, dass alle Prognosen mit hoher Unsicherheit ausgestattet sind.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/firmen-in-schieflage-pleiten-zombies-stilles-ende-wie-sich-die-zahl-der-unternehmensinsolvenzen-entwickelt/27296088.html

Einerseits zeigt die wirtschaftliche Entwicklung wieder steil nach oben, die Wirtschaftsdaten haben die erhoffte V – Form, andererseits wird über Materialverteuerung und -knappheit berichtet. Aus diesen Gründen schicken unterschiedlichste Firmen vom Handwerker bis zum Industriebetrieben ihre Mitarbeiter deswegen in Kurzarbeit. Die Verbraucher haben in den letzten Monaten bis zu 100 Mrd. € auf den Konten mangels Konsummöglichkeiten auf gehäuft, die jetzt Nachfrage wirksam werden.

Dieser Effekt ist weltweit zu beobachten. Gleichzeitig ist die Inflationsgefahr und – angst so hoch wie nie. In den USA befeuert das Biden`sche Sozialprogramm diese noch. Ein Inflationsniveau von 5% bei gleichzeitig explodierender Staatsverschuldung – diese Daten aus den USA kann man in ähnlicher Weise weltweit sehen.

Der Weg in Zinserhöhungen zur Begrenzung der Inflation ist im Euroraum beschränkt und ohne die Aufkaufprogramme der EZB werden einige Staaten unmittelbar in die Nähe eines Staatsbankrotts rücken. Das Problem dabei: die bisherigen Maßnahmen haben zwar Zeit gekauft, aber auch gleichzeitig den Handlungsraum verengt.

Lieferkettengesetz

Das neue Lieferkettengesetz – ist es ein Fluch oder ein Segen?

Fest steht, dass es unmenschliche Arbeitsbedingungen in den unterschiedlichsten Regionen der Welt gibt, bei denen Menschen und insbesondere Kinder extrem ausgebeutet werden. man denke an die Bilder der Kinder aus den Kobaltminen.

Und es wäre das Beste und im Sinne einer positiven globalen Entwicklung, wenn diese Kinder lernen könnten, anstatt zu arbeiten.

Daher ist die Idee, dass Unternehmen in den entwickelten Ländern nicht von der Ausbeutung von Arbeitnehmern profitieren sollen und dürfen, unbedingt zu begrüßen.

https://www.haufe.de/compliance/recht-politik/lieferkettengesetz-arbeitsbedingungen-in-der-lieferkette-pruefen_230132_506326.html

Das Einfallstor für die Fortsetzung solcher Praktiken bietet die folgende Regelung:

„Für den mittelbaren Zulieferer gelten die Sorgfaltspflichten nur anlassbezogen. Erlangt das Unternehmen allerdings Kenntnis von einem möglichen Verstoß bei einem mittelbaren Zulieferer, so hat es unverzüglich eine Risikoanalyse durchzuführen, ein Konzept zur Minimierung und Vermeidung umsetzen sowie angemessene Präventionsmaßnahmen gegenüber dem Verursacher zu verankern.“

Gefährlicher Eingriff in den Flugverkehr

Seehofer und Haldenwang haben gestern den Verfassungsschutzbericht vorgestellt. Erwartungsgemäß wurde der Rechtsextremismus als besondere Gefahr dar gestellt. Insbesondere die Verquickung rechtsextremer Gruppen und den Coronamaßnahmengegner wurde in den Hauptnachrichten besonders betont.

Nachdem sich ohne größere Sanktionen Menschen von Autobahnbrücken abseilten, ganze Bundesstraßen blockiert wurden, gestern also der nächste „Coup“. Ein motorisierter Fallschirm landet innerhalb der Flugverbotszone im Münchener Stadion und verletzt zwei Menschen.

Abgesehen davon, dass die Sicherheitsbehörden inklusive der Herren Seehofer und Haldenwang bis auf die Knochen blamiert sind, sind sich die Medien nicht zu schade diese Straftat auch noch als Aktivismus zu framen.

https://lnkd.in/gKNNiNA

Man darf gespannt sein, welcher Strafrahmen / welche Tatbegehung bereits bei den Ermittlungen angesetzt wird und ob es z.B. bei Greenpeace großflächige Durchsuchungen geben wird.

Das Verhältnis USA – Türkei

Das Verhältnis der USA zur Türkei und umgekehrt ist außerordentlich schwierig. Das breit in der Presse verbreitete Bild des „Handkusses“ von Erdogan ist zwar ein gelungener Schnappschuss (die beiden gaben sich die Faust, als Erdogan aufstand, daher das Bild der fast päpstlichen Geste Bidens), aber der Artikel im Tagespiegel impliziert, dass es Fortschritte im amerikanisch – türkischen Dialog gegeben hätte.

https://www.tagesspiegel.de/politik/amerikanisch-tuerkisches-verhaeltnis-ausgerechnet-biden-wird-erdogans-retter/27282492.html

Man muss schon ganz bis zum Schluss des Artikels lesen, um den folgenden Absatz zur Kenntnis zu nehmen.

„Weil inhaltliche Fortschritte auf den diversen Problemfeldern unwahrscheinlich sind, ist für den türkischen Präsidenten eine positive Symbolik umso wichtiger. Ein harmonisches Treffen wäre ein wichtiges Signal an internationale Investoren, glaubt Ergin. Präsident Erdogan brauche in Brüssel vor allem eines: „eine Erfolgsstory“.“

Die Voraussetzungen (die roten Linien) sind in diesem Artikel kurz und knapp formuliert.

Die Verschiebung von Standards

Die Verschiebung der Standards geht munter weiter.

Tucholsky hat es auf den Punkt gebracht.

„Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.“

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/reaktionen-aus-bw-bundesparteitag-der-gruenen-100.html

Antigentests liegen wie Blei in den Regalen

In den NDR Radionachrichten kam gerade, dass man die Schnelltests selbst für 86 Ct. bei Rossmann nicht mehr verkauft bekommt.

Natürlich nicht.

Wenn man den Bürgertest kostenlos machen kann, dann muss man die Test eben nicht mehr kaufen.

Neben der Frage, was mit der Teststrategie erreicht werden soll, außer die Betreiber der Testzentren reich zu machen, erschließt sich niemandem, der auch nur zwei Gedanken rational miteinander verknüpfen kann.

Da das ein Wirtschaftsstudent im zweiten Semester erkennen kann, fragt sich der geneigte Beobachter, mit welcher Qualifikation oder Absichten das Testprogramm entworfen wurde. Der Verdacht drängt sich auf, dass blinder Aktionismus Auslöser dieses Desasters ist.

Für die Kostenrechner unter uns: wenn der Materialeinsatz kleiner als 0,86 € ist und ungelernte Kräfte die Tests durchführen, wie rechtfertigt sich die Kostenerstattung von 18 € für die Testzentren?

Bundesrechnungshof rechnet nach – Verschwendung im Ministerium von Spahn

Neulich habe ich schon die Rechnungshöfe gelobt.

Der Bundesrechnungshof hat seine Arbeit mal wieder zuverlässig erledigt.

Es war schon an verschiedenen Stellen zu lesen, jetzt haben die Vermutungen und Aussagen jetzt sozusagen den Stempel der Wahrheit.

Im Moment versucht man zwar noch alles unter der Decke zu halten, aber haben wir einen Bundesrechnungshof, der mit spitzem Bleistift nachrechnet.

Mal sehen, wann der Präsident des Bundesrechnungshofes, Kay Scheller, seinen Hut nehmen muss.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-bundesrechnungshof-spahn-verschwendung-100.html

EU Kommission eröffnet Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland

Selbst als eingefleischter Europäer und Befürworter des europäischen Prozesses muss ich konstatieren, dass die Handlungsweisen der EU Institutionen mich immer mehr darin bestärkt, dass dem Prinzip der Subsidiarität (einem Kernelement der europäischen Verträge) wieder mehr Bedeutung zukommen muss.

https://lnkd.in/gnbGE5K

Wenn selbst der Tagesspiegel eine solche Überschrift wählt, dann brennt es lichterloh. Wenn man Wahlkampfmunition für die AfD aus Brüssel machen wollte, dann ist das mit dieser Aktion in vorbildhafter Weise gelungen.

Parallel dazu in der Bild:

https://www.bild.de/wa/ll/bild-de/unangemeldet-42925516.bild.html

Das Vertauen in die EU sinkt. Jemand überrascht?

Rente demnächst mit 68?

Jetzt ist also die Katze aus dem Sack.

https://lnkd.in/gk3w8we

Persönlich hätte ich ja damit gerechnet, dass diese Nachricht erst nach den Wahlen veröffentlicht wird.

Denn: die Gelbwesten und die folgenden Proteste entzündeten sich in Frankreich an einer Reorganisation des Rentenwesens. Mit solchen Reaktionen ist in Deutschland wohl nicht zu rechnen, nicht mal an der Wahlurne.

Rentensysteme miteinander zu vergleichen ist fast unmöglich, zu unterschiedlich sind die Systemelemente mit ihre Auswirkungen. Die wesentlichen Auswirkungen sind Höhe und Dauer der Einzahlungen, Renteneintrittsalter, Rentenhöhe und Bezugsdauer.

Und da steht Deutschland insgesamt nicht gut da.

https://lnkd.in/gzfd5Za

Sparkassen

Sparkassen und Volksbanken bilden als Institute vor Ort mit dem direkten Bezug zur lokalen Wirtschaft ein konstituierendes Element der deutschen Wirtschaftsordnung. Für die internationalen Geschäfte hatte man die Landesbanken. Und das ist bekanntlich 2008 ordentlich schief gegangen. In der Folge wurden einige Landesbanken abgewickelt. Andere Banken gerieten in den Strudel weltwirtschaftlicher Turbulenzen. So hatten insbesondere die HSH Nordbank und die Nord LB mit den Verwerfungen auf dem Schiffsmarkt zu kämpfen.

Der Bankenmarkt ist in Bewegung. Da ist zum einen die europäische Komponente, die auf die europäische Bankenhaftung zielt. Zum anderen sind da die Ertragseinbußen durch Nullzinspolitik. Die Digitalisierung schreitet bei den Banken voran, wie in kaum einem anderen Geschäft. Die Bargeldversorgung ist teuer und aufwändig, die Nutzung elektronischer Zahlungsmittel wird forciert. Die Automatisierung nimmt zu. Jetzt drohen noch Gefahren durch potentielle Insolvenzen – Stichwort Zombieunternehmen.

Die Sparkassen müssen daher jetzt den Sicherungsfonds durch Einzahlungen stärken.

https://www.handelsblatt.com/meinung/morningbriefing/morning-briefing-sparkassen-mit-milliarden-loch/27264498.html