Drittes Bevölkerungsschutzgesetz

Der Entwurf des neuen (dritten) Bevölkerungsschutzgesetzes liegt vor und soll morgen in erster Lesung im Bundestag behandelt werden. In den Überschriften werden die Vorteile gerühmt. Im „Kleingedruckten“ sind die möglichen Ermächtigungen und Grundrechtseinschränkungen massiv.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/drittes-bevoelkerungsschutzgesetz.html

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/B/Drittes_Bevoelkerungsschutzgesetz.pdf

Die Ankündigung des Gewollten und die Umsetzung in den Gesetzestexten fallen deutlich auseinander. Beim Gesetzestext handelt es sich um einen Text von 40 Seiten, der die unterschiedlichsten Rechtsgebiete berührt und dessen Tragweite von einem einzelnen in seiner Gänze auch gar nicht erfasst werden kann. Mal sehen, was die Debatte morgen so bringt.

Journalistische Aufklärungsaufbauarbeit in Sachen Wirecard

Der Wirecardskandal wurde durch Journalisten der Financial Times aufgedeckt. Der Umgang mit den Erkenntnissen der FT ist ein Skandal für sich. U.a. wurden die Journalisten auch strafrechtlich verfolgt.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-enthullerdanmccrum-a-3e7c52cf-340d-4473-a1e4-2dffdca484ed

Neue Haftungsregelungen für Geschäftsführer

Chance oder Risiko? Die neuen Regeln zur Unternehmenssanierung öffnen eine Reihe neuer und interessanter Möglichkeiten.

Eine Schattenseite hat das alles jedoch auch. Die Haftungsregeln für Geschäftsführer verändern sich noch einmal zum Nachteil der Geschäftsführer. In sich ist das sowohl logisch als auch wirtschaftlich konsistent. Wer seinen Gläubigern mehr zumutet, muss auch bereit sein selber für sein Handeln so gerade zu stehen.

Aus nunmehr 25 jähriger Erfahrung in allen Phasen der Insolvenz kann ich zumindestens für kleine und mittlere Unternehmen ohne spezialisierte Rechtsberatung sagen, dass die praktische Umsetzung dort schon ohne die notwendigen Fachkenntnisse keine oder nur eine kleine Rolle spielen wird.

https://www.finance-magazin.de/wirtschaft/deutschland/unternehmenskrisen-das-aendert-sich-bei-der-haftung-2067721/

Kommt die Insolvenzwelle?

Die Prognosen sind zum Teil düster. 600 – 800.000 Firmenpleiten werden voraus gesagt. Und dennoch ist das Insolvenzgeschehen ruhig. Sehr ruhig. Zu ruhig.


https://www.pluta.net/profil/pluta-news/plutanews-ausgabe-2-2020.html


Dafür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend: die Aussetzung der Antragspflicht, die Niedrigzinsen, die Coronahilfen und die Kurzarbeit.


Die Bemühungen, die Lage bis zur Bundestagswahl stabil zu halten, ist förmlich mit Händen greifbar. Da wird dann schon mal eine Milliarde hier locker gemacht und ein paar Millionen dort. Gleichzeitig erleben wir, wie die Finanzämter die verbliebenen Steuerzahler ordentlich knechten. Übrigens ein Vorgang, der bereits zur Finanzkrise erlebbar war.
Die Welle wird kommen. Und wir können nur hoffen, dass es kein Tsunami wird.

Die Unabhängigkeit der Notenbank

Die Unabhängigkeit der Notenbank ist ein hohes Gut. Nicht umsonst hatte die Bundesbank weltweit einen hohen Ruf, weil sie sich auf ihren gesetzlichen Auftrag beschränkte und innerhalb dessen unabhängig agierte. Es war ein Kernanliegen deutscher Politik, diese Unabhängigkeit zu bewahren, wenn irgendwelche Tendenzen wahrnehmbar waren, dass diese ausgehebelt werden sollte.


Das ist nun mit der EZB anders. Die schon politischen Besetzung der Hausspitze mit Christine Lagarde deutete schon an, was kommen würde. Und mit den Vorschlägen zur „grünen“ Kreditvergabe sind die ersten Duftmarken gesetzt. Von der letztlich illegalen Staatsfinanzierung gar nicht erst zu reden.


Wohin politische Eingriffe im Rahmen von Krisenintervention führen, sehen wir derzeit an der türkischen Lira. Der Artikel erläutert die Zusammenhänge.


https://www.derbrutkasten.com/erdogan-lira-dollar-notenbank/

Target II System ausgefallen

Eine Meldung vom Target II System – mal anderer Natur, als die Wasserstandsmeldungen des Saldos, der übrigens am 30.09.2020 bei 1.115.189.250.498,07 € (in Worten: mehr als 1,1 Billionen = 1.100 Milliarden) lag. Bedeutet: die deutsche Bundesbank hatte gegenüber Ihren Partnerbanken im Eurosystem diese Forderung.


„Im sogenannten „Target2“ System aller Zentralbanken des Euroraums ist es am Freitag zu einem mehrstündigen Komplettausfall aller Zahlungsabwicklungen gekommen. Auch sämtliche Backup- beziehungsweise Notfall-Systeme haben nicht funktioniert.“


Jetzt sind als auch die technischen Systeme des Zahlungsverkehrs für einige Stunden ausgefallen.


https://finanz-szene.de/payments/komplettausfall-im-target2-system-gesamter-zahlungsverkehr-betroffen/

Die Lage kleiner und mittlerer Unternehmen

Die Lage für viele Unternehmen wird immer prekärer. Es ist erstaunlich, dass Meldungen wie diese über die Situation von kleinen und mittleren Unternehmen nicht stärker medial verbreitet werden.


https://mobile-reuters-com.cdn.ampproject.org/c/s/mobile.reuters.com/article/amp/idDEKBN2771OS

Aus meinem Bekanntenkreis bekomme ich von den Kurzarbeitern gespiegelt, dass das Mehr an Freizeit den Einkommensverlust voll aufwiegt, wenn den überhaupt ein Einkommensverlust entsteht (wie z.B. im öffentlichen Dienst).


Nur eines ist wohl weder den politisch Verantwortlichen oder aber auch den Tranferempfängern klar. Die Mittel sind endlich. Die Sozialkassen werden gerade um ihre Rücklagen erleichtert. 2020 und 2021 gehen mit Rekordverschuldungen des Bundes einher. Dazu unterstützt die Bundesregierung sowohl europäische Nachbarn als auch international diverse Länder in Not.


Die Metapher, die Kerze wird von beiden Seiten angezündet, dürfte als treffende Beschreibung für das fiskalische Handeln gelten. Nach der Bundestagswahl wird es ein Erwachen geben.

BGH Urteil zu Bauteilöffnung – Relevanz für Immobilienbewertung

Auch für die Praxis der Immobilienbewertung wird dieses Urteil Folgen haben.
 

Neue Coronahilfen geplant

Es werden neue Coronahilfen geplant. Unter anderem werden diese so begründet.

„Unser Ziel ist es, den Betroffenen Planungssicherheit zu geben und eine möglichst zeitige Verlängerung zu vereinbaren“, sagte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans dem Handelsblatt. „Wir kämpfen dafür, dass unser soziales Netz auch in der Coronakrise tragfähig bleibt.“

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ueberbrueckungsgelder-bundesregierung-prueft-verlaengerung-der-corona-hilfen/26298896.html?utm_term=Autofeed&social=ln-hb_hk-li-ne-or-&utm_medium=Social&utm_source=LinkedIn&ticket=ST-2019213-wFHQTrDmcLUcTYnXbznq-ap6#Echobox=1603378317

Gerade gehen fast täglich die Meldungen über die mißbräuchliche Nutzung der Coronahilfen über die Ticker. Die Diskussionen über die Zombieunternehmen und gefährdete Banken werden immer intensiver geführt.

Dann wollen wir mal hoffen, dass die Hilfen so kreiert werden, dass sie nicht nur kurzfristig im Hinblick auf die anstehenden Wahlen ausgerichtet sind. Mittel- und langfristig könnte sich das dann kontraproduktiv auswirken.

Anleger verlieren 30 Mio. € in Geothermieprojekt

Gerade in Niedrigzinsphasen suchen immer mehr Anleger nach Alternativen zum Sparbuch. Die Aktienmärkte legen davon ein beredtes Zeugnis ab. Manche Anleger möchten sich aber auch direkt an Unternehmen beteiligen und was wäre da besser geeignet, als eine Anlage in alternativen Energien? Sehr beliebt sind Windparks, aber auch Biogaskraftwerke oder wie in diesem Fall Anlagen in Geothermie. Den Anlegern wurde über einen Zeitraum von 7 Jahren eine Rendite von 7.25% versprochen. Als Anlagetool dienten Namensschuldverschreibungen, die noch mit einem qualifizierten Nachrang für die Forderungen versehen war.
 
 
Es liegt in der Natur der Sache, dass solche Projekte risikoreich sind. Allerdings macht die Strukturierung der Gesellschaft den geneigten Leser stutzig. Und auch die Tatsache, dass „Ebenfalls skeptisch stimmt die 2019er Bilanz des Hauptschuldners Geothermie Management GmbH. Diese zeigt bei einer Bilanzsumme von 36,3 Millionen Euro einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 29,2 Millionen Euro.“ hilft nicht im Nachgang zu der Insolvenz sehr kritische Fragen in Bezug auf rechtliche Haftungsthemen zu stellen.