Lufthansa in der Krise – weitere Flugzeuge werden still gelegt

Die Luftfahrtbranche eignet sich sehr gut als Anschauungsobjekt für das, was der Wirtschaft in Kürze als Ganzes bevor steht. Sie ist klein und die Wertschöpfungsketten sind übersichtlich genug, um die entstehenden Effekte auch als Laie durch denken zu können.


https://www.srf.ch/news/international/defizitaerer-flugverkehr-lufthansa-legt-noch-mehr-flugzeuge-still-auch-alle-a380

War die 9 Milliarden Hilfe für Lufthansa (bei einem Börsenwert von 4 Mrd.) schon umstritten, so zeigt sich schon jetzt, dass sie jedenfalls nur zum Erhalt eines Unternehmenskerns beitragen konnte.

Nach heutiger Kenntnislage werden 22.000 Menschen ihren Arbeitsplatz bei Lufthansa verlieren. Direkt danach werden die Flughäfen betroffen. Dahinter stehen dann vermutlich noch einmal dieselbe Anzahl von Arbeitnehmern in den Servicegesellschaften (z.B. Catering, Maintenance, etc.).

Sämtliche Zulieferer, angefangen vom Treibstoff bis hin zu den Ersatzteilen stehen ebenso vor dem Aus. Die still gelegten Flugzeuge werden auf Frist den Gebrauchtmarkt überschwemmen. Dass wesentliche Neubestellungen bei den Herstellern eingehen, ist auch nicht zu erwarten. Bis das Vorkrisenniveau (wenn überhaupt) wieder erreicht ist, werden 5 – 10 Jahre vergehen.

Große Insolvenzverfahren in der Presse

Wie die Presse genutzt wird, um auch juristische und wirtschaftliche Ziele zu nutzen, wird in diesem Verfahren deutlich.


https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2020/09/german-property-group-ex-geschaeftsfuehrer-will-insolvenzverwalter-von-goerg-loswerden?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Insolvenz-portal+%28Insolvenz-Portal+Alle+News%29&utm_content=FaceBook&fbclid=IwAR3SSfhx3EUAgwWO_E8ZcwmddUg2xlQaj83BZiefU1E5X6xNwCJwLjw5mR0


In verschiedenen Publikationen werden unterschiedliche Varianten der Geschichte mit unterschiedlichen Ansichten und Erkenntnissen verbreitet. Je nach Interessenlage steht entweder der ehemalige Geschäftsführer oder der Insolvenzverwalter im Vordergrund.


Ich kann nur raten, nicht aufgrund der Presseberichterstattung ein Urteil in die eine oder andere Richtung zu fällen.

Deutsche Bank dünnt Filialnetz aus

Auch die Deutsche Bank dünnt ihr Filialnetz aus. Dies befeuert erneut Spekulationen um eine Bankenfusion. Nachdem aber bereits die Commerzbank als potentieller Partner ausgeschieden ist, wird es schwerer werden, im deutschen Markt einen geeigneten Partner zu finden.


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/weitere-sparbemuehungen-deutsche-bank-trimmt-sich-fuer-fusionen-16966420.html

Nach dem Wirecard Skandal – auch andere Zahlungsdienstleister von Konsolidierung bedroht

Die Bankenlandschaft verändert sich. Diese Veränderungen ziehen ganz unterschiedliche Folgen nach sich. Für die Banken ist die Abwicklung des Zahlungsverkehrs kein attraktives Geschäftsmodell mehr. Deswegen stoßen andere Dienstleister in die Lücke, die die klassischen Geldinstitute hinterlassen. Der Wettbewerb ist hart und Wirecard ist nur eines der Unternehmen, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Das bedeutet aber auch, dass die verbleibenden Dienstleister auch und gerade in Bezug auf das Vertrauen der Kunden durch eine entsprechende Risikostrategie und entsprechende Kommunikation agieren müssen. Als Beispiel kann Adyen angeführt werden.

https://www.handelsblatt.com/…/pieter-van…/26197882.html

Strukturwandel bei Banken

Vor 35 Jahren hat der Autor noch in einer Volksbank die Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Wenn ich an die täglichen Routinen in der Bank denke, angefangen beim morgendlichen Einsortieren der Kontoauszüge, dann wird einem klar, welche Revolution in dieser Industrie vor sich gegangen ist.


Und der Wandel geht weiter! Ob und in welcher Form Skandale wie Wirecard die Entwicklung aufhalten, bremsen oder dann doch noch beschleunigen, hängt insbesondere vom Vertrauen der Kunden in die Institutionen ab. Und da haben Banken traditionell noch die Nase vorn.


https://www.deutschlandfunk.de/volksbanken-und-sparkassen-die-coronakrise-beschleunigt-den.724.de.html?dram:article_id=483932

Apothekendienstleister insolvent

„Apothekenpreise“ sagt der Volksmund, wenn er ein Produkt überteuert findet. Tatsächlich sieht man aus der Perspektive des Kunden ja eigentlich nur das Aushändigen der Schachteln. Aber: es stecken zahlreiche und komplexe Prozesse hinter den Dienstleistungen, die ihrerseits wieder Dienstleister benötigen.

Wenn einer dieser Bausteine kippt, ist das gesamte System in Gefahr.


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/abrechner-avp-insolvent-apotheken-in-existenznot-16956595.html


Wie ein im medizinischen Bereich tätiger Abrechner zahlungsunfähig werden kann, ist schleierhaft. Die Mutmaßungen über möglichen Betrug und Untreue schießen natürlich jetzt ins Kraut.


Dramatisch ist die Situation für die betroffenen Apotheken. Neben den Verzögerungen und möglichen Ausfällen sind natürlich auch Fragen des täglichen Ablaufs schnell zu lösen. Im schlimmsten Fall werden wohl auch Insolvenzen von Apotheken folgen.

Condor möchte Schutzschirmverfahren verlassen

Die Luftfahrtindustrie wird derzeit gebeutelt. Die Krise betrifft alle Wertschöpfungsstufen. So sind Airlines quasi durchweg von staatlichen Hilfen abhängig. In dieser Situation versucht Condor gerade den insolvenzrechtlichen Schutzschirm zu verlassen und sucht einen Käufer.


In dieser Situation eine Airline verkaufen zu wollen, wird im Text freundlich mit „im Herbst ein Cabrio zu verkaufen“ umschrieben. Das halte ich für untertrieben.


https://www.aerotelegraph.com/verlassen-schutzschirm-in-35-tagen-will-condor-wieder-frei-sein

Krankenkassenbeiträge steigen in 2021

Nicht wirklich überraschend kommt jetzt die Steigerung der Beiträge in den gesetzlichen Krankenkassen. Auch der Bundeszuschuss an die Kassen wird steigen.


https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/finanzierungsluecke-gkv-versicherte-muessen-sich-2021-auf-steigende-beitraege-einstellen/26189034.html?ticket=ST-1538751-OuRnrVDrzvPCxmAZQCfz-ap1


Damit wird das Szenario 2021 immer deutlicher. Den massiven wirtschaftlichen Einbruch mit rasant steigenden Arbeitslosenzahlen begleitet eine Insolvenzwelle nie gekannten Ausmasses. Dem sinkenden Güterangebot steht eine weltweit massiv aufgeblähte Geldmenge gegenüber. Die bereits bestehenden inflationären Tendenzen werden zum 1.1. durch die Erhöhung der Umsatzsteuer noch einmal zusätzlich befeuert. Auf eine Erhöhung zu verzichten, verbietet sich angesichts der stark sinkenden Steuereinnahmen.


https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2020/06/kapitel-1-10-steuerschaetzer-erwarten-deutlich-sinkende-steuereinnahmen.html


Auch die CO2 Steuer sorgt dann für weitere Preiserhöhungen.


Schlussfolgerung: auf eine steigende Inlandsnachfrage setzt die Regierung nicht; auf die Auslandsnachfrage zu setzen scheint mir angesichts der Lage der Weltwirtschaft eher optimistisch.

Untreue – wurde Rudi Assauer Opfer?

Die Untreue stellt einen der wohl häufigsten Wirtschaftsstraftatbestände dar. Davon kann jeder betroffen sein.

Der Nachweis ist häufig schwierig. Der Fall eines sehr bekannten Opfers bestätigt das.


https://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-rudi-assauer-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-untreue-a-00000000-0002-0001-0000-000172993183

Perspektiven des Wohnimmobilienmarktes

Die Nachrichten vom (Wohn-) Immobilienmarkt sind widersprüchlich.


Einerseits werden bis zum zweiten und dritten Quartal 2020 vom statistischen Bundesamt noch Preisteigerungen vermeldet.


https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/06/PD20_232_61262.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/12/PD19_509_61262.html


Dann gibt es Experten, die eine Fortsetzung dieses Trends erwarten bzw. ein Querbewegung bei den Preisen erwarten.
Andere gehen von eher sinkenden Immobilienpreisen (auch international) aus und begründen das mit der Coronakrise.

https://www.energie-bau.at/branchennews/3412-corona-sinken-der-immobilienpreise-erwartet


In diesem Artikel wird sowohl zwischen städtischen und ländlichen Gebieten als auch zwischen Häusern und Wohnungen als Eigentumsformen unterschieden. Diesen Unterscheidungen muss man bei einer rationalen Beurteilung folgen, denn die kumulierten Zahlen auch vom statistischen Bundesamt sind doch zu unscharf.