Inflation als Massenpsychologisches Phänomen

Inflationserwartung und Inflationsneigung sind psychologische Massenphänomene, deren quantitativer Einfluss auf die Geldentwertung nicht wirklich bemessen werden kann. Seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 war die Geldwertstabilität sozusagen in der DNA der Bundesrepublik verankert und hat ihren Ausfluss in der erfolgreichen Bundesbankpolitik gefunden. Jetzt stehen wir vor mehreren Paradoxien. Die EZB wurde nach dem Vorbild der Bundesbank gestaltet, aber die politische Unabhängigkeit wurde geschleift. Auf europäischer Ebene sollte eine Demokratisierung der EZB erfolgen, was dazu führte, dass z.B. m EZB Rat Malta und Zypern dieselben Stimmrechte haben wie Frankreich oder Italien. Durch die politische Einflussnahme auf die EZB und die Erweiterung der Einflussnahme der EZB auf die Politik (Green Financing) wird die EZB zum Staat im Staate.

Inflation

„Die Inflation wird dauerhafter sein» – Carmen Reinhart misstraut den Beschwichtigungen der Zentralbanken.“


https://www.nzz.ch/wirtschaft/interview-carmen-reinhart-die-inflation-wird-dauerhafter-sein-ld.1647620?mktcid=smsh&mktcval=LinkedIn

Opel Eisenach geht in Kurzarbeit

BMW, Daimler und Audi verkünden das Ende der Verbrennermotorenentwicklung und -produktion in Deutschland. Wobei die Betonung auf „in Deutschland“ liegt. Denn die Arbeitsplätze werden nach GB, Tschechien und China verlegt.

Daher ist es völlig überraschend, dass Bosch ebenfalls 8.000 Leute in zwei Werken entlässt, die davon mittelbar betroffen sind.

Ford schließt sein Werk im Saarland. Und als ob man die Arbeitnehmer verhöhnen wollte, stehen Altmeier, AKK und Heiko Maas neben den Beschäftigten und demonstrieren für den Erhalt der dortigen Arbeitsplätze, an deren Vernichtung sie als aktive Mitglieder der Bundesregierung wenn schon nicht aktiv mitgewirkt, sie jedoch auch nichts aber auch gar nichts zu deren Erhalt beigetragen haben.

VW ist mit verschiedenen Werken bereits wegen Chipmangels in Kurzarbeit.

Jetzt folgt also noch das Werk von Opel.

Funkgeräte

Mehr muss man über dieses Land nicht wissen.


Im Übrigen wird kein Wehretat der Welt ausreichen, um diesen Unfug zu finanzieren. Von der Einsatzfähigkeit der Bundeswehr mal ganz abgesehen.


https://www.t-online.de/digital/hardware/id_100002422/bundeswehr-laesst-40-jahre-alte-funkgeraete-nachbauen.html

Energie wird knapp und teuer

Nun trifft ein, was Menschen mit einem ungetrübten Blick schon seit einiger Zeit wissen. Energie wird knapp. Und teuer…


Und wer im Moment noch hämisch über die Briten lacht, der hat nicht verstanden, was die von der Klimapolitik und außenpolitischer Stümperei getriebene Angstreaktionen der politisch Verantwortlichen an Schäden im Energiesystem angerichtet hat.


Nur ein Beispiel: die Netzschwankungen sollen durch Gaskraftwerke ausgeglichen werden. Daher hat man sich von der Lieferung russischen Gases abhängig gemacht. Gleichwohl bekämpft man politisch Nordstream 2. Und dann wundert man sich, wenn Gasprom als quasi Monopolist die Preise bei der erstbesten Gelegenheit erhöht?
Das ist entweder naiv oder dumm?


Anstatt mal inne zu halten und zu überlegen, ob und wie die steigenden Energiepreise und die damit einhergehende Inflation, sollten sich die Werte aus dem August von 3,8% versteigen, würde diese soziale Verwerfungen nie gekannten Ausmaßes nach sich ziehen.


Der Artikel resümiert:

„Die „Energiewende“ entfaltet ihre volle Wucht, und schon bald werden die Erinnerungen an die Corona-Beschränkungen verblassen, wenn uns drohende Blackouts rund um die Uhr vor die Frage stellen, wofür wir unser Stromkontingent nutzen wollen. Der zu erwartende Druck der Unternehmen auf die Politik könnte manchen Irrweg korrigieren. Entspannung bedeutet dies allerdings nicht. Der Wiederaufbau einer zuverlässigen Energieversorgung wird ein Vielfaches von dem verschlingen, was wir derzeit für die ideologischen Spielereien wohlstandsverwöhnter „Weltverbesserer“ berappen müssen.“


https://www.achgut.com/artikel/angst_vorm_blackout_der_elektromobilitaet_wird_zeitweise_der_strom_abgestel

Wissenschaft

John Ioannidis mit einer bestürzenden wie zutreffenden Analyse des derzeitigen Wissenschaftsbetriebes.
https://www.youtube.com/watch?v=tv1uDBjo9cE&t=1013s&ab_channel=GunnarKaiser

Chinesische Probleme

Der Wirtschaftsaufschwung in China hat viele Väter. Es ist insbesondere die Kombination aus rigoroser Kommandowirtschaft und Kontrolle mit dem genauen Gegenteil, den marktwirtschaftlichen Elementen. Nur der Mißerfolg ist ein Waisenkind, und das hier könnte das chinesische Waisenkind werden.

Wir wir es aus der DDR kennen ( https://dserver.bundestag.de/btd/12/044/1204410.pdf ) , wurden auch in China den Immobilienkonzernen, zugegebenermaßen auf einem ganz anderen Niveau und auf andere Art und Weise), eine massive Verschuldung aufgelastet. Mit diesen Schulden wurde die Immobilienblase zusätzlich aufgeblasen.

Mit diesen Folgen:

„Das könnte zur Lehman-Krise Chinas werden“, warnen Analysten aus Hongkong. Der Immobiliengigant Evergrande  ist in Zahlungsschwierigkeiten und warnt die Weltöffentlichkeit vor „beispiellosen Problemen“. Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar lasten auf dem chinesischen Immobilienkonzern.

Nicht nur die Aktien und Unternehmensanleihen von Evergrande haben ein Blutbad an der Börse angerichtet – es wächst die Furcht vor einer Kettenreaktion an den Finanzmärkten, es drohen nun gewaltige Kreditausfälle im Bankensystem. Denn Evergrande ist nicht alleine – die chinesische Immobilienblase droht nach Jahren des Megabooms zu platzen. „Für Chinas Immobilien- und Kreditwirtschaft hat sich der perfekte Sturm zusammengebraut“, warnen die Experten der Ratingagenturen.“

Wem aus der aktuellen Bundesregierung oder den Spitzen der Parteien kann zugetraut werden, eine solche Krise a) zu verstehen b) die Folgen für Deutschland abzuschätzen und c) eine Lösungsstrategie zu entwickeln, die nicht heißt, wir werfen Geld auf das Problem?

https://m.focus.de/finanzen/boerse/300-milliarden-dollar-schulden-in-china-bahnt-sich-ein-crash-an_id_24252738.html

Erzeugerpreise

Meine Hauptsorge für die wirtschaftliche Entwicklung in der näheren Zukunft ist die Preissteigerung. Das Problem an der Inflation ist, dass sie ein schleichender Prozess ist, der sich ab einem „tipping point“ verselbständigt.

Alarmstufe rot ist angesagt, wenn die Erzeugerpreise und die Verbraucherpreise gleichzeitig steigen.

„Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im August 2021 um 12,0 Prozent höher als im August 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Dezember 1974 (+12,4 Prozent), als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise stark gestiegen waren. Im Juli 2021 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr noch bei 10,4 Prozent und im Juni 2021 bei 8,5 Prozent gelegen. Das ist ein deutliches Indiz dafür, dass die Inflation auch bei Konsumgütern bald deutlich anziehen wird.“

Diese Preissteigerungen werden auf die Verbraucherpreise umgelegt, dann wird auch die Preissteigerung im Warenkorb zur Messung der Inflation ankommen. Die Gewerkschaften fordern derzeit schon Lohnsteigerungen. Damit haben wir sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite die Saat für einen sich selbst verstärkenden Prozess gelegt.

Inflation und Umverteilung

Geldwertstabilität ist praktische Sozialpolitik. Dafür gibt es mehrere Gründe.Die Parteien, die die Gerechtigkeit immer so hochhalten, von denen hört man aber auch gar nichts zum Thema Inflation. Neben der Frage, dass insbesondere kleinere Einkommen und Sozialtransferempfänger besonders unter den Preissteigerungen zu leiden haben, weil sie ihnen nicht ausweichen können, ist der Umverteilungsmechanismus ein zentrales Element.Kurz gesagt, die Inflation sorgt für eine Umverteilung von unten nach oben. Und zwar bei Einkommen und Vermögen.Die Mechanismen kann man her nachlesen.

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/verteilungswirkungen-der-inflation-49284