Banken erhöhen Risikovorsorge wegen befürchteter Insolvenzwelle
Die Artikel über die Befürchtungen der Banken in Bezug auf die künftige Welle im Bereich der Insolvenzen mehren sich. Dabei wird der Fokus auf die gestiegene Risikovorsorge und die damit verbundenen Ertragseinbußen der Banken gerichtet.
Die weiteren Konsequenzen werden aber oft aus dem Blick verloren. Denn schon jetzt klagen Unternehmer über erhöhte Auflagen bei der Kreditvergabe und Erfordernisse bei der Stellung von Sicherheiten. Von Ausnahmen abgesehen müssen die Unternehmen im Moment ihre Planungen und Gewinnerwartungen nach unten korrigieren, was seinerseits die Ratings der Unternehmen beeinflusst. In der Logik der Ratingsysteme ist das folgerichtig, führt aber auch dazu, dass auch möglicherweise Unternehmen die Kreditausweitung verwehrt wird, die in der aktuellen Krise Zukunftspotential heben könnten.
Die Insolvenzwelle kann zu einem Tsunami werden. Die politischen Reaktionen mit Hilfe der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht und der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes sind möglicherweise sozialpolitisch sinnvoll. Wirtschaftspolitisch sind sie kontraproduktiv.
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