Inflation

Inflation.

Eine „richtige“ Inflation ist in den letzten Jahren in Deutschland nicht mehr aufgetreten. Im Gegenteil. Im Zuge der Coronakrise wurde sogar vor einer Deflation gewarnt. Die EZB verkündete immer wieder, die Preise moderat inflationieren zu wollen und mit 2% Preissteigerung hatte man eine ideale Größe identifiziert.

Die Angst vor einer weiteren Hyperinflation hat sich seit 1923 in das kollektive Gedächtnis der Deutschen eingenistet. Daher hat die Bundesbank über viele Jahrzehnte so agiert, wie sie es getan hat und deshalb sind viele Mechanismen im Euroraum auch so gestaltet, wie sie sich in der Papierform darstellen. Papierform deswegen, weil viele Regelungen möglicherweise nicht de jure aber de facto außer Kraft gesetzt worden sind.

Nun steigen die Preise. Rasant. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Corona, Wiederanhebung der Umsatzsteuer, CO2 Steuer, Lieferkettenprobleme, Containermangel und anderes mehr. Aber eben auch und massiv die Nullzinspolitik der EZB verbunden mit ihrer offenen oder versteckten, je nachdem wie man möchte, Staatsfinanzierung durch die Druckerpresse. Man darf ja auch nicht vergessen, dass Inflation Schuldner hilft, ihre Verbindlichkeiten zu tilgen, während Gläubiger (Altersversorgung) geschröpft werden.

Im Libanon herrscht derzeit eine Inflation von 100%. Es steht nicht zu befürchten, dass solche Zustände auch in Europa herrschen werden. Aber wer Inflation als Gefahr für eine gesamte Gesellschaft herunter spielt, dem sein der Ausblick doch einmal empfohlen.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/inflation-der-libanon-versinkt-in-einer-waehrungskrise-17409214.html

Landwirtschaft – Viehzucht in der Krise

Die Veränderungen in der Landwirtschaft werden kaum wahr genommen. Das Essen kommt ja aus dem Supermarkt.

Da ich auf dem Dorf groß geworden bin, habe ich die Entwicklung z.B. der notwendigen Betriebsgröße und die Automatisierung im Stall live miterlebt. Als Nebenerwerbslandwirt lohnte es damals noch, mit 20 Hektar und ein paar Tieren Landwirtschaft zu betreiben. Die Betriebsgrößen wurden dann nach und nach größer. Dabei waren unterschiedliche Gründe ausschlaggebend. U.a. spielte die Wiedervereinigung eine Rolle. Die Zusammenfassung kleiner Betrieb zu LPP führte z.B. zu größeren zusammenhängenden Flächen, die wirtschaftlich effektiver bearbeiten ließen. Die zunehmende Aufspaltung von Flächen im Westen z.B. durch Erbschaften führte dort zum Gegenteil. Mittlerweile hat sich die Situation geändert.

Kleinere Betriebe waren aber auch immer ein Anker für artgerechte Haltung. Die zunehmende Discounterisierung des Handels und die Verdrängung kleinerer Schlachtbetriebe / Schlachtereien führt schon länger bei den Produzenten zu einem Kostendruck, der seinerseits jetzt immer mehr Produzenten zum Aufgeben zwingt bzw. bringt.

Die politische Stigmatisierung der Landwirtschaft durch insbesondere die Grünen, deren inhaltliche Basis von Menschen aus der Stadt gestaltet werden, hilft den Landwirten dabei, diese Entewscheidung zu treffen.

https://lnkd.in/gC-E5ck

Keine gute Entwicklung. Und sie wird das Gegenteil von dem erreichen, was eigentlich Ziel sein sollte.

Würzburg und anderes

Rekapitulieren wir die letzten Tage.

Ein 21 jähriger Islamist wird bei dem Versuch fest genommen, eine AK 47 und Sprengstoff zu kaufen.

In Mali werden 12 Bundeswehrsoldaten durch einen islamistischen Selbstmordattentäter verletzt.

Im Bundestag berichtet der Generalbundesanwalt von 1.200 gegen islamistische Gefährder (45 gegen rechte Gefährder).

In Würzburg tötet ein Islamist unter Allahu Akbar Rufen 3 Frauen ab und verletzt 6 weitere schwer (man findet noch ISIS Propagandamaterial, er bezeichnet die Tat selber als seinen Dschihad).

In einem normalen Land würde es vermutlich Lichterketten geben. Vielleicht auch das eine oder andere Solidaritätskonzert. In den Medien würden Politiker gedrängt, Maßnahmen gegen die Bedrohung zu ergreifen.

Omnibusgesetze

Gestern wurde um, 21:40 Uhr ein Omnibusgesetz beschlossen. Nein, dabei geht es nicht um Transportkapazitäten öffentlicher Verkehrsmittel, sondern darum, dass in der Abstimmung über ein Gesetz, in diesem Fall zum Stiftungsrecht, ein anderes Gesetz, in diesem Fall eine Regelung zum Infektionsschutzgesetz mit beschlossen wird.

Das ist gesetzgeberische Alltagsarbeit, die in den allermeisten Fällen aus arbeitsökonomischen Gründen eine Berechtigung hat.

In diesem Fall liegt die Vermutung nahe, dass die Gestaltung bewusst so gewählt wurde, um die Inhalte zu verschleiern. Jetzt ist es kein großes Geheimnis, dass viele wichtige Gesetze während Großveranstaltungen verabschiedet werden, wenn die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf z.B. Fußball liegt. Dazu kam noch das Regenbogentheater.

Jedenfalls sind die Änderungen am IfSG mit einer Mehrheit von 412 Stimmen durchgewunken worden. Im Prinzip wurden verschiedene Ermächtigungen aus einer epidemischen Notlage nationaler Tragweite auch für Situationen ohne die Feststellung einer solchen erweitert.

Warum? Und wer würde einer potentiell anderen Regierung eine solche Machtoption in die Hände legen?

Apothekenpreise werden gewürfelt

Wie erfolgt eigentlich eine staatliche Preisfindung, wenn es keinen Wettbewerb gibt. Und nach welchen kostenfaktoren und welchen Zuschlagsätzen wird eigentlich kalkuliert? Wer kann welche Kosten auf ein Produkt umlegen, dass durch den Staat kompensiert wird?

Es gibt buchstäblich hunderte Bereiche, in denen staatliche Preissetzung eine Rolle spielt. Das Gesundheitswesen ist allerdings wohl der größte und relevanteste Bereich.

Für Ärger sorgt jetzt die Tarifierung bei den Apothekern:

„Mit der angekündigten Honorar-Absenkung für die Erzeugung digitaler Covid-19-Impfnachweise hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für Ärger bei den Apothekern gesorgt. Eine entsprechende Verordnung liegt noch nicht vor. In einer Antwort auf eine Frage des FDP-Politikers Andrew Ullmann liefert Spahns Ministerium jetzt immerhin eine Begründung: Mit dem höheren Honorar habe man nur einen »Anreiz für die rasche Teilnahme« schaffen wollen.“

Das bedeutet nichts anderes, als dass es keinerlei betriebswirtschaftlichen Anhaltspunkte bei der Bemessung der Vergütung gegeben hat.

Mit einem wirtschaftlichen Umgang mit Haushaltsmitteln hat das wenig zu tun.

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bmg-wollte-mit-18-euro-honorar-nur-einen-anreiz-schaffen-126429/

Audi verlegt die Verbrennerproduktion ab 2033 nach China

Da ging doch vor einigen Tagen werbewirksam durch die Presse, dass Audi die Entwicklung von Verbrennermotoren einstellen will. Und alle jubelten und jauchzten laut auf, ob der frohen Botschaft.

Insbesondere Mercedes und BMW seien jetzt unter Druck, dem Beispiel Audis zu folgen.

Man muss den Hut vor der Audianern ziehen. Das war mal das beste Stück Publicity, dass man seit langem beobachten konnte. Den tatsächlich gibt es einen Zusammenhang mit BMW und Mercedes, aber nur ganz anders, als es die Jubelchöre weithin hinaus posaunt hatten.

Audi zieht in Sachen Verlagerung der Produktion der Verbrennungsmotoren den Kollegen aus München und Stuttgart nach und produziert ab 2033 Verbrennermotoren nur noch in China.

https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Auto-Industrie-Fahrzeugbau-Audi-Deutschland-Bayern-Duesmann-Audi-baut-Verbrenner-nach-2033-nur-noch-in-China;art155371,4786641?fbclid=IwAR1RNlVC5kBJE7Hz4UIM0BpLXzpMdIviRUX6lAO_kxNxP8aLu9g0OWp_a_w

Da wurde doch dem staunenden Publikum der Abbau von wertschöpfenden Arbeitsplätzen und deren Verlagerung nach China als erfolgreich Kraftakt zur Klimarettung verkauft. Dieses Greenwashing werden wir ab jetzt öfter sehen.

Mit Betongold gegen die Vermögenspreisinflation?

Die Blase wächst. Diesen Eindruck kann man im Immobilienmarkt gewinnen. Ist das schon die gefürchtete Vermögenspreisinflation?

Es gibt scheinbar einen Zusammenhang zwischen den Inflationsängsten und der Flucht ins Betongold.

https://www.wiwo.de/my/finanzen/immobilien/wohnimmobilien-herdenverhalten-und-kaufpanik-vor-dem-grossen-knall/27175846.html

Aus dem Artikel:

„Ein extremes Beispiel aus der letzten Woche: Ein Drei-Familien-Haus, Baujahr 1961, auf einem Erbpachtgrundstück schätzen wir auf rund 160.000 Euro Wert, basierend auf Bewertungssoftware. Der Verkäufer hat zunächst 345.000 Euro gefordert, also schon mehr als das Doppelte. Und im Bieterverfahren, bei dem Kaufinteressenten ein Gebot abgeben sollen, wurde der Preis auf 355.000 Euro getrieben. Wahnsinn!“

Den Wolf zum Abschuss frei geben?

Das Thema Wolf polarisiert die Gesellschaft.

So diametral sich die jeweiligen Pole gegenüberstehen, so wenig ist die Diskussion von Rationalität und Interessenausgleich geprägt.

So liest sich dann auch die Headline dieses Artikels sehr martialisch.

https://www.n-tv.de/politik/Kloeckner-fordert-Abschuss-von-Woelfen-article22632534.html

Im Artikel selber wird etwas stärker differenziert:

„Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner von der CDU hat sich für einen gezielten Abschuss einzelner Wölfe ausgesprochen. In einigen Bundesländern wie etwa Niedersachsen sei ein „guter Erhaltungszustand beim Wolf erreicht“, sagte Klöckner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Ihre Partei setze sich deswegen für ein „regionales Bestandsmanagement“ ein.“

Regionales Bestandsmanagement – wenn man ein solches vernünftig definieren, nachhaltig gestalten und interessengerecht umsetzen kann, dann erscheint eine langfristige Koexistenz auch mit dem Wolf möglich. Dazu müssen aber alle Seiten ideologische Mauern abreißen.

Pleitewelle und Inflationsgefahr?

Die schlichte Wahrheit ist, dass alle Prognosen mit hoher Unsicherheit ausgestattet sind.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/firmen-in-schieflage-pleiten-zombies-stilles-ende-wie-sich-die-zahl-der-unternehmensinsolvenzen-entwickelt/27296088.html

Einerseits zeigt die wirtschaftliche Entwicklung wieder steil nach oben, die Wirtschaftsdaten haben die erhoffte V – Form, andererseits wird über Materialverteuerung und -knappheit berichtet. Aus diesen Gründen schicken unterschiedlichste Firmen vom Handwerker bis zum Industriebetrieben ihre Mitarbeiter deswegen in Kurzarbeit. Die Verbraucher haben in den letzten Monaten bis zu 100 Mrd. € auf den Konten mangels Konsummöglichkeiten auf gehäuft, die jetzt Nachfrage wirksam werden.

Dieser Effekt ist weltweit zu beobachten. Gleichzeitig ist die Inflationsgefahr und – angst so hoch wie nie. In den USA befeuert das Biden`sche Sozialprogramm diese noch. Ein Inflationsniveau von 5% bei gleichzeitig explodierender Staatsverschuldung – diese Daten aus den USA kann man in ähnlicher Weise weltweit sehen.

Der Weg in Zinserhöhungen zur Begrenzung der Inflation ist im Euroraum beschränkt und ohne die Aufkaufprogramme der EZB werden einige Staaten unmittelbar in die Nähe eines Staatsbankrotts rücken. Das Problem dabei: die bisherigen Maßnahmen haben zwar Zeit gekauft, aber auch gleichzeitig den Handlungsraum verengt.

Lieferkettengesetz

Das neue Lieferkettengesetz – ist es ein Fluch oder ein Segen?

Fest steht, dass es unmenschliche Arbeitsbedingungen in den unterschiedlichsten Regionen der Welt gibt, bei denen Menschen und insbesondere Kinder extrem ausgebeutet werden. man denke an die Bilder der Kinder aus den Kobaltminen.

Und es wäre das Beste und im Sinne einer positiven globalen Entwicklung, wenn diese Kinder lernen könnten, anstatt zu arbeiten.

Daher ist die Idee, dass Unternehmen in den entwickelten Ländern nicht von der Ausbeutung von Arbeitnehmern profitieren sollen und dürfen, unbedingt zu begrüßen.

https://www.haufe.de/compliance/recht-politik/lieferkettengesetz-arbeitsbedingungen-in-der-lieferkette-pruefen_230132_506326.html

Das Einfallstor für die Fortsetzung solcher Praktiken bietet die folgende Regelung:

„Für den mittelbaren Zulieferer gelten die Sorgfaltspflichten nur anlassbezogen. Erlangt das Unternehmen allerdings Kenntnis von einem möglichen Verstoß bei einem mittelbaren Zulieferer, so hat es unverzüglich eine Risikoanalyse durchzuführen, ein Konzept zur Minimierung und Vermeidung umsetzen sowie angemessene Präventionsmaßnahmen gegenüber dem Verursacher zu verankern.“