In jeder Gesellschaft, in jeder politischen Organisationsform gibt es Witze über die Herrschenden. Und sie reflektieren im besten Fall mehr, als nur billige Pointen. Mit Witzen meine ich übrigens nicht die mehr oder weniger humoristischen Elegien der Kabarettisten. Obwohl Kabarettisten gibt es ja kaum noch, mittlerweile sind ja alle Comedians. Nein, mit Witze ist das gemeint, was auf der Straße, in der Kneipe erzählt wird.
Legion sind die Kohl Witze. Je kürzer – in der Regel umso besser.
Beispiel gefällig?
„Was haben Helmut Kohl und die künstliche Befruchtung gemeinsam?
Bei beiden sind die Spender unbekannt.“
Der folgende Witz kursiert gerade im Netz. Er besteht aus drei Teilen, die jeder für sich stehen könnten.
„Scholz und Habeck kommen in eine Bar und saufen. Der Wirt bringt die Rechnung; sagt Habeck: „Es ist nicht so, dass ich Zeche prelle, ich werde einfach nur nicht zahlen.“ Der Wirt reicht Scholz die Rechnung, der sagt: „Ich kann mich nicht daran erinnern, was getrunken zu haben. Baerbock stieß auch noch dazu und meinte zum verärgerten Wirt: „Es ist mir egal, was Sie als Wirt darüber denken. Das Geld für unsere Zeche geht auf jeden Fall in die Ukraine.“
Diese Witze müssen nicht erklärt werden. Prototypisch spiegeln sie wider, was derzeit in diesem Lande los ist, bzw. zur Zeit Kohls los war. Jede Zeit hat ihre Reizfiguren und Skandale.
Aber: noch nie, so lange ich mich erinnern kann, war eine vollständige Regierung mit ihren wichtigsten Repräsentanten Gegenstand von berechtigtem Hohn und Spott. Weiteres Beispiel?
„Christine Lambrecht ist eine Helikoptermutter.“
Lauterbach, Faeser, Buschmann sind drei weitere Beispiele, deren Handlungen von Komikern serienweise aufgegriffen werden.
Allerdings klagte ein bekannter Kabarettist neulich: die Realsatire, die so manch Verantwortlicher veranstaltet, lässt sich doch nicht mehr satirisch überhöhen. Und mit dem ihm eigenen Zynismus sagte er: „Die machen uns arbeitslos.“