Der Mann aus Russland

https://www.youtube.com/results?search_query=stefan+sulke+der+mann+aus+russland+

Im Jahre 1977 veröffentlichte Stefan Suhlke das Lied „Der Mann aus Russland“. Ich war 13 und das war damals los. Das Lied mochte ich immer in seiner ganzen unpolitisch / politischen Dimension, es hat mich durch die unten beschriebenen Zeiten und Ereignisse begleitet und heute morgen kam mir das Lied wieder in den Sinn, als ich Bilder über beschmierte Fenster an russischen Supermärkten sah.

Aber erstmal: das war 1977 los.

https://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1977

Die Russen waren für mich und viele andere das absolute Böse. Die RAF (Rote Armee Fraktion) mordete und terrorisierte das Land. Also die RAF, deren führendes Mitglied von einem Bundespräsidenten in einer Reihe mit Hildegard von Bingen und Hannah Ahrendt genannt wurde.

Zwei Jahre später kam dann der NATO Doppelbeschluss, der einerseits die Aufrüstung mit Raketen bei gleichzeitigen Angebotsverhandlungen vorsah. Historisch gesehen war dieser Beschluss ein Schritt zur erfolgreichen Friedenssicherung.

https://rp-online.de/politik/deutschland/stimmen-zum-nato-doppelbeschluss_bid-8863129#2

Einer der größten Opponenten Schmidts i.S. Doppelbeschluss war übrigens Olaf Scholz.

1988 habe ich dann gegen „Rotland“ bei der Bundeswehr Deutschland verteidigt.

1990 war ich dann für mehrere Wochen in der Colbitz Letzlinger Heide, dem vermutlich größten Truppenübungsplatz der UDSSR außerhalb des damaligen Staatsgebietes. Die Geheimhaltung und Sicherheitsvorschriften ließen unter Anwohnern die wildesten Gerüchte sprießen, was denn da tatsächlich vor sich ging. Ja, sogar von Atomwaffen wurde gemunkelt.

Als dann der Zugang möglich war, boten sich teilweise erschütternde Bilder. Z.T. halbverhungerte russische Soldaten bettelten um Essen, die unter schrecklichen Bedingungen unter gebracht waren und Türen und Fußböden verheizen mussten. Die Berichte über den NKWD und sein Wüten hinter den eigenen Linien im „großen vaterländischen Krieg“ bekamen auf einmal mit dem bekannt werden der drastischen Bestrafungen der Soldaten dort ein konkretes Bild.

Falls jemand fragt, warum sich die russischen Soldaten nicht einfach die kriegsverbecherischen Befehle Putins verweigern? Nun, weil das hier zur Tradition der Sowjetarmee gehört:

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article159502086/Stalins-Terror-kostete-eine-ganze-Armee-das-Leben.html

Wenn ich heute jemanden frage, ob und was er / sie darüber weiß, ernte ich zu 99% Schulterzucken. Denn sonst würde Putin nicht mit Hitler, sondern mit Stalin verglichen werden. Die Ähnlichkeit der aktuellen Zensurgesetze in Russland mit dieser Aussage „NKWD-Einheiten machten Jagd auf „Defätisten“. “ sind doch frappierend.

Man kann das Vorgehen Putins und seiner Kamarilla als verbrecherisch brandmarken und auch alle Maßnahmen unterstützen, die zu einer schnellen Beendigung des Mordens führen. Das tue ich.

Ich werbe aber eben auch dafür, an die Zeit nach dem Krieg zu denken, in der es darum gehen wird, die globale Friedenssicherung auf neue Füße zu stellen.

https://www.youtube.com/results?search_query=stefan+sulke+der+mann+aus+russland+

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