NRW Wahl
Erinnern Sie sich an 1986?
Da vertauschte die ARD die Neujahrsreden von Helmut Kohl und sendet die vom Vorjahr aus. Und keiner merkte es.
Irgendwie schien es mir gestern ähnlich zu sein. In den Interviews und Talkrunden zur NRW Wahl wurden die üblichen Politstanzen verbreitet. Sie unterschieden sich zur Vorwoche, als in Schleswig Holstein gewählt wurde, nur um wenige Worte. Mehr Sinn oder Tiefgang waren dadurch nicht enthalten, die Spindoktoren hatten ihren Schützlingen die üblichen Versatzstücke zusammen gebaut.
Oder doch nicht? Vielleicht hatten Klingbeil und Kühnert schon die Freigabe von Cannabis gefeiert, jedenfalls kamen sie gestern auf die Idee, dass schwarz-gelb abgewählt sei und man daher bei 9 % Unterschied zur CDU (bei eigenen Verlusten) als Zweitplatzierter mit den Grünen einen Regierungsauftrag habe. Die eigenen Argumentationen nach dem Bundestagswahlkampf, als man bei deutlich knapperem Ausgang gegenteiliges behauptete – geschenkt, das war gestern.
Besser als der Cicero kann man das Verhalten der beiden nicht einordnen.
„Als Sozialdemokrat war nach der Landtagswahl in NRW Fremdschämen angesagt. Und das lag gar nicht am historisch schlechten Abschneiden der SPD, sondern an einer gehörigen Portion Anmaßung ihres Spitzenpersonals. SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil und sein Generalsekretär Kevin Kühnert lieferten nachträglich die letzten moralischen Argumente für einen Wahlsieg der CDU.“
https://www.cicero.de/innenpolitik/nrw-wahl-landtagswahl-spd-kuhnert-klingbeil