Chinesische Probleme

Der Wirtschaftsaufschwung in China hat viele Väter. Es ist insbesondere die Kombination aus rigoroser Kommandowirtschaft und Kontrolle mit dem genauen Gegenteil, den marktwirtschaftlichen Elementen. Nur der Mißerfolg ist ein Waisenkind, und das hier könnte das chinesische Waisenkind werden.

Wir wir es aus der DDR kennen ( https://dserver.bundestag.de/btd/12/044/1204410.pdf ) , wurden auch in China den Immobilienkonzernen, zugegebenermaßen auf einem ganz anderen Niveau und auf andere Art und Weise), eine massive Verschuldung aufgelastet. Mit diesen Schulden wurde die Immobilienblase zusätzlich aufgeblasen.

Mit diesen Folgen:

„Das könnte zur Lehman-Krise Chinas werden“, warnen Analysten aus Hongkong. Der Immobiliengigant Evergrande  ist in Zahlungsschwierigkeiten und warnt die Weltöffentlichkeit vor „beispiellosen Problemen“. Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar lasten auf dem chinesischen Immobilienkonzern.

Nicht nur die Aktien und Unternehmensanleihen von Evergrande haben ein Blutbad an der Börse angerichtet – es wächst die Furcht vor einer Kettenreaktion an den Finanzmärkten, es drohen nun gewaltige Kreditausfälle im Bankensystem. Denn Evergrande ist nicht alleine – die chinesische Immobilienblase droht nach Jahren des Megabooms zu platzen. „Für Chinas Immobilien- und Kreditwirtschaft hat sich der perfekte Sturm zusammengebraut“, warnen die Experten der Ratingagenturen.“

Wem aus der aktuellen Bundesregierung oder den Spitzen der Parteien kann zugetraut werden, eine solche Krise a) zu verstehen b) die Folgen für Deutschland abzuschätzen und c) eine Lösungsstrategie zu entwickeln, die nicht heißt, wir werfen Geld auf das Problem?

https://m.focus.de/finanzen/boerse/300-milliarden-dollar-schulden-in-china-bahnt-sich-ein-crash-an_id_24252738.html

Erzeugerpreise

Meine Hauptsorge für die wirtschaftliche Entwicklung in der näheren Zukunft ist die Preissteigerung. Das Problem an der Inflation ist, dass sie ein schleichender Prozess ist, der sich ab einem „tipping point“ verselbständigt.

Alarmstufe rot ist angesagt, wenn die Erzeugerpreise und die Verbraucherpreise gleichzeitig steigen.

„Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im August 2021 um 12,0 Prozent höher als im August 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Dezember 1974 (+12,4 Prozent), als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise stark gestiegen waren. Im Juli 2021 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr noch bei 10,4 Prozent und im Juni 2021 bei 8,5 Prozent gelegen. Das ist ein deutliches Indiz dafür, dass die Inflation auch bei Konsumgütern bald deutlich anziehen wird.“

Diese Preissteigerungen werden auf die Verbraucherpreise umgelegt, dann wird auch die Preissteigerung im Warenkorb zur Messung der Inflation ankommen. Die Gewerkschaften fordern derzeit schon Lohnsteigerungen. Damit haben wir sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite die Saat für einen sich selbst verstärkenden Prozess gelegt.

Inflation und Umverteilung

Geldwertstabilität ist praktische Sozialpolitik. Dafür gibt es mehrere Gründe.Die Parteien, die die Gerechtigkeit immer so hochhalten, von denen hört man aber auch gar nichts zum Thema Inflation. Neben der Frage, dass insbesondere kleinere Einkommen und Sozialtransferempfänger besonders unter den Preissteigerungen zu leiden haben, weil sie ihnen nicht ausweichen können, ist der Umverteilungsmechanismus ein zentrales Element.Kurz gesagt, die Inflation sorgt für eine Umverteilung von unten nach oben. Und zwar bei Einkommen und Vermögen.Die Mechanismen kann man her nachlesen.

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/verteilungswirkungen-der-inflation-49284

Verteilungsgerechtigkeit

Und nochmal zum Thema Gerechtigkeit. Verteilungsgerechtigkeit um genau zu sein.Cui Bono fragt man sich in jedem Krimi. Wem nützt es?Es liegt auf der Hand, dass zahlreiche Menschen, Unternehmen und Staaten durch Corona auch wirtschaftlich geschädigt wurden. Die Neuverschuldung des Bundes durch Corona türmen sich zu unfassbaren 1,3 Billionen €, das sind 1.300 Milliarden €. Das Geld muss ja irgendwo hin geflossen sein. Es ist ja nicht weg.Eine Antwort (von vielen) auf findet man hier:

https://www.manager-magazin.de/finanzen/coronavirus-ohne-auswirkungen-fuer-milliardaere-die-reichen-werden-immer-reicher-a-1fae6ba5-5809-4f44-a29d-20aeee303c1a

Inflation – eine unterschätzte Gefahr?

Soweit ersichtlich ist unser Parteivize der #FreienWähler und EU Abgeordnete #EninEroglu der einzige Spitzenpolitiker des gesamten Parteienspektrums, der das Thema #Inflation öffentlich thematisiert.


Vor einer Inflation bzw. Stagflation warnen diverse #Ökonomen ja schon länger. Dass es trotz explodierender #Geldmengen weltweit bisher noch nicht zu stärkeren #Inflationstendenzen im #Warenkorb gekommen ist, hat zwei Ursachen. Die Flucht in das Betongold und in die Aktienmärkte hat zu einer #Vermögenspreisinflation geführt, die aber in der Inflationsmessung bisher nicht abgebildet wurde. Dazu muss man wissen, dass in 2020 weltweit mehr Geld als je zuvor gedruckt wurde. Es ist also kein spezifisch deutsches oder europäisches Problem. Die Raten der Geldmengenerhöhungen in 2020 reichen von 30 – 75% der Gesamtgeldmenge.


Ein zweiter Grund für die „ausbleibende“ Inflation bietet die Keynesianische Theorie der #Liquiditätspräferenz. Sie besagt, dass die Menschen in Krisenzeiten Geld horten. Sie müssen also Anreize bekommen, dieses auszugeben. Heutzutage macht man das mit z.B. #Negativzinsen.


Wie ist der Status, wie sind die Ergebnisse und was ist zu erwarten? Derzeit ist die Inflation in D (August) bei 3,9 %. In den USA liegt sie derzeit bei 5% mit steigender Tendenz.
Die #Bundesbank rechnet derzeit noch mit einem Abflauen des Inflationstrendes, weil im Januar die Folgen der Umsatzsteuererhöhung und der CO2 Steuer dann „verarbeitet“ sind.


Folgende Punkte sind nicht berücksichtigt:
– Der Weg in Zinserhöhungen ist der EZB (den Regierungen) derzeit versperrt (die Notwendigkeit ist schon länger bekannt

https://www.nzz.ch/wirtschaft/italien-nimmt-die-europaeische-zentralbank-in-geiselhaft-ld.1435129).


– Der Maastricht Vertrag, der die Geldwertstabilität garantieren sollte, wurde komplett unterhöhlt.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/grafik-des-tages-der-verstoss-als-regelfall-14250355.html-

Die Weizenpreise schießen durch die Decke, mit allen Konsequenzen für die Lebensmittelpreise

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/getreidepreise-schiessen-weizenpreise-decke-577189


– Unabhängig von der Frage der durch die Weizenpreise beeinflussten Futterkosten wird Fleisch durch andere Faktoren teurer werden. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/julia-kloeckner-fleisch-wird-teurer-werden-es-wird-teurer-werden-a-33dbbaf2-eaf2-4b0a-acac-9832aa06cd78

– Sämtliche Energiekosten werden durch die erhöhte CO2 Steuer (Sprit bis zu 70 Cent) nochmals teurer und fressen sich als Kostenumlage durch alle Konsumentenpreise (dass das politisch schon länger geplant war:

https://www.tagesspiegel.de/politik/benzin-und-diesel-sprit-muesste-bis-zu-70-cent-teurer-werden/25302184.html)


– Durch den Mangel an Vorprodukten (hier Chips) kommt es zu Kurzarbeit, die das Warenagebot verknappt.

https://www.rnd.de/wirtschaft/chipmangel-vw-meldet-kurzarbeit-an-werke-in-wolfsburg-und-emden-teils-komplett-stillgelegt-HWOWFA4Z3ZBB5HEQVDTZC3YPDY.html

– Die Flucht ins Betongold hat nicht nur die Preise der Bestandsimmobilien getrieben, sondern auch die Baukosten.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/07/PD21_N044_61.html


– Die Seeschiffahrt wird durch Corona und Havarien (Evergiven im Suezkanal) behindert, Lieferketten sind bedroht, die just in time Produktion ist gefährdet. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/containerstau-china-ningbo-lieferketten-hapag-lloyd-101.html

Es ist alles angerichtet für den perfekten Sturm.

Und unser Bildungssystem trägt in eklatanter Weise dazu bei. 44% der Jugendlichen wissen nicht was Inflationsrate bedeutet.


https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bildung-44-prozent-der-jugendlichen-wissen-nicht-was-inflationsrate-bedeutet-a-c145ab25-3c46-413d-a2a6-e9245fa60f75

Bosch schliesst mehrere Werke in Deutschland

Die Automobilindustrie stirbt leise. Man hört nur noch ein leises Knacken, während das Rückgrat unserer Industrie bricht.Erst BMW und Daimler, die die Motorenproduktion ins Ausland verlegt haben. Dann Audi. Und Politik, Gesellschaft, Medien und Gewerkschaften klatschen begeistert, dass nun auf E-Mobilität umgestellt wird. Jetzt zieht Boch also nach und dann einen Standort, der mit seiner Ausrichtung auf E-Mobilität ausgerichtet ist.

https://www.bw24.de/…/bosch-stuttgart-jobs-stellenabbau…

„Hans Peter Brauns Kollege Hubert Schnurr, Oberbürgermeister von Bühl, kritisiert Bosch ebenfalls. Aufgrund der umsatzstarken Monate im Frühjahr kann er die Maßnahmen nicht nachvollziehen, bezeichnet sie als „drastisch“ und „unverständlich“. „Das kommt überraschend mit dem Stellenabbau in dieser Größenordnung“, sagt er den BNN.“

Nein, wenn die Kunden ins Ausland ziehen, werden auch nachgelagerten Betriebe das and verlassen.

Die Firma Bosch befindet sich schon seit langem im Umbruch. Der zunehmende Anteil von E-Autos zwingt den Automobilzulieferer zum Handeln: Bosch verkaufte sein Werk in Göttingen an ein chinesischen Unternehmen. Auch die Schließung eines Werks in München wird aktuell von Bosch geprüft.“

Geliefert, wie bestellt und nach den Wahlen wird so richtig der Rotstift kreisen, wenn die Coronahilfen auslaufen und das Kurzarbeitergeld endet.

Anfragen Kurzarbeit bei Google dramatisch angestiegen

Der sachliche Hintergrund dürfte sein, dass das Kurzarbeitergeld sowie die Coronahilfen auslaufen.

Vermietung von Wohnraum verliert an Attraktivität.

Der Mietendeckel und seine Folgen: Vermietung von Wohnraum verliert an Attraktivität.


https://www.konii.de/news/vermietung-von-wohnraum-verliert-an-attraktivitat-202109033191?xing_share=news&fbclid=IwAR37Wpd0dt-wmHAIKN-O88bPymAeF1J2BXd9dLwmQHnoaKdD7x86rsoBNaw

Wer ist in Afghanistan gescheitert.

Samuel Schirrbeck gehört zu den besten Islamkennern in Deutschland.


https://www.nzz.ch/meinung/afghanistan-nicht-der-westen-sondern-der-islam-ist-gescheitert-ld.1642340


„In Bezug auf Afghanistan ist derzeit allerorten vom «Scheitern des Westens» zu hören, vom Scheitern des Islam jedoch so gut wie nie. Der Westen hatte jedoch nie vor, Afghanistan zu «verwestlichen». Insofern ist er mit seinen Werten dort auch nicht gescheitert. Er hat lediglich versucht, militärisch eine Brandmauer zwischen dem friedlich-toleranten und dem kriegerisch-jihadistischen Islam zu errichten. Denn diese Brandmauer fehlt in der islamischen Theologie bis heute.“

Sehr lesenswert.


Die wichtigste Stelle im Artikel nach meiner Auffassung ist die, in der er diesen Satz erläutert.


„Diese Musliminnen und Muslime sahen sich nicht als Vertreterinnen «westlicher Werte», sondern als Subjekte eines eigenen muslimischen Lebensentwurfs.“


Weil:
„Der französische Sender FR 3 hatte damals afghanischen Journalistinnen dreissig kleine Kameras geschenkt. Sie zogen damit in die Dörfer, interviewten – von Frau zu Frau – Landfrauen, die niemals zuvor jemand nach ihren Problemen gefragt hatte. Einfachste Frauen schätzten sich glücklich, Schwerstarbeit bei der Strassenreparatur leisten zu dürfen, für vier Dollar am Tag, weil der Mann im Bürgerkrieg arbeitsunfähig geschossen worden war, glücklich, die vier Töchter jeden Tag aus der elenden Behausung in eine Schule gehen zu sehen.“
Warum auf der Ebenen des Außenministeriums solche und andere qualifizierte Stimmen nicht gehört werden, es bleibt ein Rätsel.

Erbschaftssteuer und dadurch erforderlicher Immobilienverkauf

Dieser Artikel thematisiert ein unterschätztes Problem mit hohem Sprenggehalt.


„Seit 133 Jahren gehört das Mietshaus an der Weißenburger Straße (Haidhausen*) der Familie von Stefan Rührgartner (49) – jetzt muss er die Immobilie verkaufen. 1888 hat Rührgartners Ururgroßonkel das Haus gebaut, nach dem zweiten Weltkrieg baute sein Großonkel das zerbombte Gebäude wieder auf. Lange Zeit lebte Rührgartner selbst hier, jetzt hat er es geerbt. Für ihn stecken Geschichten und Emotionen in diesem Haus in Haidhausen – das er jetzt verkaufen muss, weil er die Erbschaftssteuer nicht zahlen kann!“


Sachlich steckt dahinter, dass die Erbschaftssteuer durch das Finanzamt in der Regel nach dem Vergleichswert, hilfsweise auch mach dem Ertragswert berechnet. Nicht nur in Fällen wie diesen, es reicht auch die dritte Generation an Eigentümern, werden die zu zahlenden Erbschaftssteuern extrem hoch sein.


„Der Wert des Hauses wurde auf 6,5 Millionen Euro geschätzt. Nach Abzug des Freibetrags muss der Münchner rund 945.000 Euro Erbschaftsteuer zahlen. Geld, das Rührgartner nicht hat. „Natürlich könnte ich einen Kredit aufnehmen, aber den könnte ich in meinem Leben nicht mehr zurückzahlen“, sagt er. Und: „Dreimal wurde auf das Haus schon Erbschaftssteuer gezahlt, ich zahle Umsatzsteuer für jede Instandhaltung, Einkommenssteuer auf die Mieteinnahmen. Eine knappe Million Erbschaftssteuer geht zu weit.“


Der Wert der Immobilie äußert sich ja gerade nicht darin, dass der Eigentümer auf einem Haufen Bargeld sitzt. Ein Darlehen kann der Eigentümer auch nur dann aufnehmen, wenn er selbst oder die Immobilie sowohl kreditfähig- als auch kreditwürdig sind. Das ist oftmals nicht der Fall, so das die Immobilie veräußert werden muss.


In unserer praktischen Arbeit hatten wir mit diversen solcher Fälle zu tun und konnten schon in Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt gute Erfolge erzielen.

Spannend dürfte z.B. sein, was passiert, wenn das Haus im Verkauf den geschätzten Kaufpreis nicht erreicht oder im anderen Falle, wenn der verkaufserlös die Schätzung weit übertrifft. Das Problem dürfte wirklich virulent werden, wenn die Boomer Genration abtritt und ihr Vermögen vererbt.


https://www.tz.de/muenchen/stadt/haidhausen-muenchen-immobilien-preise-haus-verkauf-erbschaftsteuer-investoren-zr-90951731.html#Echobox=1630405091