Nach dem Wirecard Skandal – auch andere Zahlungsdienstleister von Konsolidierung bedroht

Die Bankenlandschaft verändert sich. Diese Veränderungen ziehen ganz unterschiedliche Folgen nach sich. Für die Banken ist die Abwicklung des Zahlungsverkehrs kein attraktives Geschäftsmodell mehr. Deswegen stoßen andere Dienstleister in die Lücke, die die klassischen Geldinstitute hinterlassen. Der Wettbewerb ist hart und Wirecard ist nur eines der Unternehmen, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Das bedeutet aber auch, dass die verbleibenden Dienstleister auch und gerade in Bezug auf das Vertrauen der Kunden durch eine entsprechende Risikostrategie und entsprechende Kommunikation agieren müssen. Als Beispiel kann Adyen angeführt werden.

https://www.handelsblatt.com/…/pieter-van…/26197882.html

Strukturwandel bei Banken

Vor 35 Jahren hat der Autor noch in einer Volksbank die Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Wenn ich an die täglichen Routinen in der Bank denke, angefangen beim morgendlichen Einsortieren der Kontoauszüge, dann wird einem klar, welche Revolution in dieser Industrie vor sich gegangen ist.


Und der Wandel geht weiter! Ob und in welcher Form Skandale wie Wirecard die Entwicklung aufhalten, bremsen oder dann doch noch beschleunigen, hängt insbesondere vom Vertrauen der Kunden in die Institutionen ab. Und da haben Banken traditionell noch die Nase vorn.


https://www.deutschlandfunk.de/volksbanken-und-sparkassen-die-coronakrise-beschleunigt-den.724.de.html?dram:article_id=483932

Apothekendienstleister insolvent

„Apothekenpreise“ sagt der Volksmund, wenn er ein Produkt überteuert findet. Tatsächlich sieht man aus der Perspektive des Kunden ja eigentlich nur das Aushändigen der Schachteln. Aber: es stecken zahlreiche und komplexe Prozesse hinter den Dienstleistungen, die ihrerseits wieder Dienstleister benötigen.

Wenn einer dieser Bausteine kippt, ist das gesamte System in Gefahr.


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/abrechner-avp-insolvent-apotheken-in-existenznot-16956595.html


Wie ein im medizinischen Bereich tätiger Abrechner zahlungsunfähig werden kann, ist schleierhaft. Die Mutmaßungen über möglichen Betrug und Untreue schießen natürlich jetzt ins Kraut.


Dramatisch ist die Situation für die betroffenen Apotheken. Neben den Verzögerungen und möglichen Ausfällen sind natürlich auch Fragen des täglichen Ablaufs schnell zu lösen. Im schlimmsten Fall werden wohl auch Insolvenzen von Apotheken folgen.

Condor möchte Schutzschirmverfahren verlassen

Die Luftfahrtindustrie wird derzeit gebeutelt. Die Krise betrifft alle Wertschöpfungsstufen. So sind Airlines quasi durchweg von staatlichen Hilfen abhängig. In dieser Situation versucht Condor gerade den insolvenzrechtlichen Schutzschirm zu verlassen und sucht einen Käufer.


In dieser Situation eine Airline verkaufen zu wollen, wird im Text freundlich mit „im Herbst ein Cabrio zu verkaufen“ umschrieben. Das halte ich für untertrieben.


https://www.aerotelegraph.com/verlassen-schutzschirm-in-35-tagen-will-condor-wieder-frei-sein

Krankenkassenbeiträge steigen in 2021

Nicht wirklich überraschend kommt jetzt die Steigerung der Beiträge in den gesetzlichen Krankenkassen. Auch der Bundeszuschuss an die Kassen wird steigen.


https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/finanzierungsluecke-gkv-versicherte-muessen-sich-2021-auf-steigende-beitraege-einstellen/26189034.html?ticket=ST-1538751-OuRnrVDrzvPCxmAZQCfz-ap1


Damit wird das Szenario 2021 immer deutlicher. Den massiven wirtschaftlichen Einbruch mit rasant steigenden Arbeitslosenzahlen begleitet eine Insolvenzwelle nie gekannten Ausmasses. Dem sinkenden Güterangebot steht eine weltweit massiv aufgeblähte Geldmenge gegenüber. Die bereits bestehenden inflationären Tendenzen werden zum 1.1. durch die Erhöhung der Umsatzsteuer noch einmal zusätzlich befeuert. Auf eine Erhöhung zu verzichten, verbietet sich angesichts der stark sinkenden Steuereinnahmen.


https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2020/06/kapitel-1-10-steuerschaetzer-erwarten-deutlich-sinkende-steuereinnahmen.html


Auch die CO2 Steuer sorgt dann für weitere Preiserhöhungen.


Schlussfolgerung: auf eine steigende Inlandsnachfrage setzt die Regierung nicht; auf die Auslandsnachfrage zu setzen scheint mir angesichts der Lage der Weltwirtschaft eher optimistisch.

Untreue – wurde Rudi Assauer Opfer?

Die Untreue stellt einen der wohl häufigsten Wirtschaftsstraftatbestände dar. Davon kann jeder betroffen sein.

Der Nachweis ist häufig schwierig. Der Fall eines sehr bekannten Opfers bestätigt das.


https://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-rudi-assauer-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-untreue-a-00000000-0002-0001-0000-000172993183

Perspektiven des Wohnimmobilienmarktes

Die Nachrichten vom (Wohn-) Immobilienmarkt sind widersprüchlich.


Einerseits werden bis zum zweiten und dritten Quartal 2020 vom statistischen Bundesamt noch Preisteigerungen vermeldet.


https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/06/PD20_232_61262.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/12/PD19_509_61262.html


Dann gibt es Experten, die eine Fortsetzung dieses Trends erwarten bzw. ein Querbewegung bei den Preisen erwarten.
Andere gehen von eher sinkenden Immobilienpreisen (auch international) aus und begründen das mit der Coronakrise.

https://www.energie-bau.at/branchennews/3412-corona-sinken-der-immobilienpreise-erwartet


In diesem Artikel wird sowohl zwischen städtischen und ländlichen Gebieten als auch zwischen Häusern und Wohnungen als Eigentumsformen unterschieden. Diesen Unterscheidungen muss man bei einer rationalen Beurteilung folgen, denn die kumulierten Zahlen auch vom statistischen Bundesamt sind doch zu unscharf.

Ende September wird das Insolvenzrecht wieder verschärft

Jetzt geht es mit Riesenschritten auf die dann wieder verschärften Insolvenzregeln zu.

Noch ist nicht ganz klar, wie sich diese Änderung im Gesetz auf die Insolvenzzahlen auswirken wird. Bisher war die Wirkung so, dass es zu deutlich gesunkenen Insolvenzzahlen gekommen ist, obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den meisten Branchen deutlich schlechter geworden sind.


Die Prognose lautet jedoch, dass die Insolvenzzahlen sprunghaft ansteigen werden.

https://www.gruenderszene.de/business/insolvenzantragspflicht-aussetzung-aenderungen-ab-oktober

Immobilienmediation im Ehescheidungsverfahren

In einem aktuellen Fall der Immobilienbewertung im Rahmen einer Ehescheidung stehen die Parteien vor exakt dem hier beschriebenen Problem. Die z.T. rasant gestiegenen Immobilienpreise tun ihr Übriges dazu.


https://www.anwalt.de/rechtstipps/welche-steuerlichen-risiken-bestehen-im-falle-einer-trennung-bezueglich-der-immobilie_124974.html

Im Rahmen einer so genannten Immobilienmediation können Lösungsvorschläge entwickelt werden, die die steuerlichen Wirkungen der Scheidung, die ja in der Regel auch mit einem Abfluss von liquiden Mitteln verbunden ist, abgemildert werden. Ein sachverständige Ermittlung der entsprechenden Wertgrundlagen der Ermittlung ist Ausgangspunkt der Immobilienmediation und trägt zur für alle Seiten wirtschaftlich rationalen Gestaltung bei.

Anlagebetrug – schon sehr alt und doch immer wieder aktuell

Die Mechanismen waren immer gleich. Und sie bleiben immer gleich.

Dabei sind Spekulationsblasen, wie die berühmte Tulpenblase um 1630 in Holland und Anlagebetrügereien doch immer zwei Seiten ein und derselben Seite.

Dass die derzeitige Niedrigzinsphase ein Übriges tut, um Menschen mit dem Versprechen hoher Gewinne oder Zinsen zum Abschluss dubioser oder betrügerischer Anlageformen zu bringen, ist ein weiterer Aspekt.


Schon der Verweis auf historische Beispiele zeigt, dass die Maddoffs dieser Welt nicht aussterben und auch zukünftig weiter Opfer finden werden.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/zinsen-sparen-101.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_L._Madoff