Globalisierung und Risiken in der Logistik

Hat die Globalisierung Grenzen?

Ein Vorteil der Globalisierung ist, dass die Unternehmen zum einen weltweit Ressourcen, Produkte und Vorprodukte beschafft und andererseits selbige auch weltweit vermarktet werden können. Daher entstanden globale Lieferketten, die im Bereich der produzierenden Industrie sehr häufig auf „just in time“ optimiert wurden. Lagerreduzierungen und damit des working capitals wurden zur finanzwirtschaftlichen Optimierung genutzt.

Eine Kombination verschiedener Faktoren (Corona natürlich als gewichtiger, aber nicht ausschließlicher Faktor) führte zu Unterbrechung verschiedener Lieferketten und offenbarte die Vulnerabilitäten global vernetzter Akteure.

Aus einer Risikoperspektive und nach eingetretenen Verlusten wird man neu denken müssen.

https://www.risknet.de/themen/risknews/ketchup-effekt-trifft-europaeische-logistik

Die kurzfristigen Herausforderungen für die Logistik sind im verlinkten Artikel dargestellt.

TUI und Hannover

TUI ist ein Stück Hannover. Über Jahre hat das sympathische TUI Lächeln die Brust verschiedener Fussballvereine geziert. Und natürlich auch das Trikot von Hannover 96 wurde durch das Logo über Jahre geprägt.

Die Reisewelt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Die bisherigen Entwicklungen hat die TUI bisher gut gemeistert – bis Corona kam.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/tui-verluste-staatshilfen-101.html

Leider muss man konstatieren, dass das Management derzeit wenig Fingerspitzengefühl zeigt.

https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/tui-chef-verkauft-erneut-aktien-20231043.html

Zitat: „Womöglich braucht Joussen einfach Geld, aber ein Vertrauensbeweis geht anders.“

Kann man so sagen.

Journalismus – Fair und dem beruflichen Ethos verpflichtet?

Die Anschuldigungen gegen Reichelt sind durch alle Medien gegangen.

Jetzt ist Julian Reichelt kein wirklicher Sympathieträger.

Daher mochten viele den Meldungen wohl Glauben schenken.

https://www.nzz.ch/international/deutschland/reichelt-bild-chef-gewinnt-vor-gericht-gegen-den-spiegel-ld.1626241

Diese Meldung wurde zuerst in der NZZ veröffentlicht.

Sollten Sie diese Meldung nicht in der Headline sondern nur im Kleingedruckten Ihrer Tageszeitung lesen (wenn überhaupt), dann haben Sie einen guten Eindruck von der Fairness und Ausgeglichenheit und dem Verhältnis zur Wahrheit der Medien.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, aus einer wirtschaftlichen Perspektive verstehe ich das. Aber schweigt von journalistischem Ethos oder Ähnlichem.

Erfordernisse der Energiewende

Am 8.1.2021 war es beinahe soweit.

https://gridradar.net/de/blog/post/unterfrequenz_januar_2021

Die Netzfrequenz im europäischen Netzt sank auf 49,75 Hz. Betrachtet man den Verlauf des Abfalls über die europäischen Messstationen hinweg, liegt der Ausgangspunkt des Frequenzabfalls in Südosteuropa.

Was sich wie eine Petitesse anhört, kann bei längerem Anhalten das gesamte europäische Stromnetz in einen Black Out stürzen.

Während das Wirtschaftsministerium dieser Tage wieder mal den Mengenoutput von ca. 50% der Stromerzeugung feiert, ist der Aspekt der Versorgungssicherheit, der seinerseits von der Netzfrequenz abhängt, in den Hintergrund getreten. Dabei ist gerade der „Flatterstrom“ ein Problem, dass auch die Netzfrequenz destabilisiert. Das kann aber nur über die großen Schwungmassen in den Kraftwerken bewirkt werden.

Behalten Sie das im Blick, wenn über die Energiewende und seine Erfordernisse gesprochen wird.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/belastungsprobe-fuer-das-stromnetz-gefahr-von-blackouts-17345458.html

Die Zahlen zur Auslastung der Intensivstationen unter der Lupe!

In den Onlinmedien kursiert gerade der Hashtag #Divigate.

Worum geht es?

Prof. Matthias Schrappe kritisiert schon seit längerem, dass die Daten zu Corona nicht ausreichend sind, um die tatsächliche pandemische Lage zu beurteilen. Nun hat er sich mit einer Reihe anderer Wissenschaftler die Daten über die Auslastung der Intensivstationen angesehen.

http://www.matthias.schrappe.com/

Dort finden Sie auch das Thesenpapier:

http://www.matthias.schrappe.com/index_htm_files/thesenpapier_adhoc3_210516_endfass.pdf

Die aggregierten Daten und präsentierten passen nicht zu den Zustandsbeschreibungen von Betroffenen Intensivmedizinern und Pflegekräften. Dieser scheinbare Widerspruch löst sich allerdings auf, wenn man sich die Auseinandersetzung vor einigen Wochen zwischen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem DIVI ansieht.

Wenn man sich die verschiedenen finanziellen Anreize ansieht, die während der Corona Pandemie durch unterschiedliche Gesetze gesetzt worden sind, dann lässt sich ohne Weiteres eine Kausalität logisch darlegen.

Bisher hat allein die „Welt“ über dieses Papier berichtet. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Erkenntnisse weiter erhärten lassen oder nicht.

Ökonomische Gesetze funktionieren

An dieser Stelle werbe ich ja immer ein bisschen für mein Studienfach.

Die Volkswirtschaftslehre hat für viele Probleme Lösungen bzw. Prognosen, die auf der Rationalität der Individuen oder Institutionen aufbauen.

Die Entwicklungen im Gesundheitswesen folgen in einer atemberaubenden Präzision den Theorien ökonomischen Anreize.

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus231167815/Intensivstationen-Es-geschehen-seltsame-unverstaendliche-Dinge.html

Dass das Menschen wundert, wundert mich.

Keine Besteuerung auf angebliche Gewinne in einem Betrugsfall

Es gibt dieser Tage auch gute Nachrichten aus der Rechtsprechung.

https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-bfh-ahnungslose-betrugsopfer-muessen-scheingewinne-nicht-versteuern/27191116.html?ticket=ST-3782485-UX4JttQPN2XlHcWEGcag-ap4

„Deutschlands höchstes Finanzgericht springt den Opfern von Anlagebetrügern gegen die Finanzbehörden zur Seite: Für nicht ausgezahlte Scheingewinne aus Schneeballsystemen müssen auch keine Steuern gezahlt werden – sofern die Betrüger ihren geprellten Kunden vorgegaukelt haben, dass sie die Kapitalertragsteuer ordnungsgemäß ans Finanzamt überwiesen hatten. Der Bundesfinanzhof in München veröffentlichte am Freitag die Urteile in drei ähnlich gelagerten Fällen.“

Andererseits ist es schon spannend, dass hier überhaupt eine Besteuerung in Betracht gekommen ist.

Staatliche Intervention – Exportverbot

Wenn Du nicht mehr weiter weist, gründe einen Arbeitskreis. Oder mache eine staatliche Intervention. Und zwar so, dass der Horizont in allen Belangen von der Tapete bis zur Wand reicht.

In einem anderen Beitrag hatte ich ja schon die Gründe für die aktuelle Knappheit beschrieben.

Jetzt ist auch die Politik aufgewacht und die ersten Landeswirtschaftsminister fordern laut dieses Spiegelartikels Exportbeschränkungen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/erste-landeswirtschaftsminister-fordern-exportbeschraenkungen-a-1d1b39c9-49fb-4bdd-8982-e50bff5805b7

„»Die Preise für Holz und andere Rohstoffe steigen rasant, das wird zur Gefahr für Handwerk und Bauwirtschaft«, sagte Saarlands Wirtschaftsministerin Rehlinger. Letztlich sei auch ein Exportverbot als »Ultima Ratio« zu prüfen. Zuvor hatte das »Handelsblatt« darüber berichtet.“

Damit man zur Ultima Ration greifen kann, müsste man zumindestens mal auf der Ebene der Ratio sein und als erstes die Vorschriften kippen, die man selber einfach und schnell kippen kann. Aber das wäre zu einfach.

Korruption und Maskenbeschaffung

Wo immer Marktmechanismen außer Kraft gesetzt werden, es auf Schnelligkeit ankommt und Kontrolle fehlt, da ist Korruption an der Tagesordnung.

Mit Korruption ist nicht notwendigerweise ausschließlich strafbares Verhalten gemeint.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/maskenaffaere-linke-wirft-csu-clankriminalitaet-vor-a-2cf300ad-28e1-47c9-abe2-a189cf34d5b9

Lauterbach und die Wissenschaft

Aus Kreisen der Regierung wurde im November ein nicht namentlich benanntes Mitglied mit den Worten zitiert: „Was, wenn das Virus nicht liefert?“

Nun, die Frage ist, ob das Virus geliefert hat. Objektiv hat es das nicht.

Für das gesamte Jahr 2020 sind die erwarteten Folgen in den relevanten Kriterien statistisch und objektiv gemessen nicht eingetreten. Es mag an den getroffenen Maßnahmen gelegen haben.

Dagegen stellte sich jetzt heraus, dass eine Aussage von Lauterbach zum Durchschnittsalter der Covid19 Patienten mit einhergehender medialer Verbreitung der Schreckensszenarien (Eltern werden sterben und ihre Kinder allein lassen) auf einer „persönlichen Schätzung“ beruhte. In klarem Deutsch: eine Fake News. Nach so einer glatten Lüge müsste eigentlich eine Welle journalistischer Empörung über Lauterbach herein brechen. Faktenchecker müssten Tag und Nacht arbeiten, um auch vergangene Aussagen z.B. zu Long Covid zu prüfen.

Nichts dergleichen passiert, denn als Journalist müsste man dann in der Lage sein, selbstkritisch zu hinterfragen, ob man in der Vergangenheit denn sauber recherchiert hat.

Ein Beispiel sei hier erläutert.

Lauterbach und seine Prognosen