HoReCa

Die Meldung ist etwas älter.


https://www.pfalz-express.de/pommes-nachfrage-eingebrochen-bauern-werden-kartoffeln-nicht-los/

Heute habe ich einen neuen Fachbegriff gelernt. Horeca. Horeca steht für Hotels Restaurants und Cafes. Wenn keine Pommes mehr frittiert werden, dann wird auch kein Frittierfett und werden keine anderen Öle und Fette in Restaurantbereich mehr verbraucht. Ein sehr bekannter Markenhersteller solcher Produkte reduziert gerade seine Belegschaft drastisch. Selbst als Kenner der Materie hätte ich nicht erwartet, dass der Horeca Markt so wichtig ist.


Eine ähnliche Situation lässt sich natürlich auch für andere Lebensmittel oder Getränke darlegen. Die nicht konsumierten Speisen und Getränke lassen sich natürlich nicht nachholen und bis der Umsatz wieder auf Vorkrisenniveau ist, wird noch eine lange Zeit vergehen. Die Coronahilfen der Regierung haben unzweifelhaft geholfen, eine Überbrückung zu schaffen. Soweit sie allerdings als Kredite gegeben wurden, werden sie die Unternehmen auf Jahre belasten, denn bis dort wieder Überschüsse erwirtschaftet werden gehen Zins und Tilgung voraussichtlich zu Lasten der Investitionen.


Eine weitere Verschuldung der Staatshaushalte wäre mehr als fahrlässig, setzt man dadurch den sowieso schon angeschlagenen Euro noch mehr unter Druck. Also müsste man die Haushalte von Ballast befreien, um so Luft für Haushaltspolitik zu schaffen. Die komfortable Lage sprudelnder Steuern löst sich gerade in Luft auf, die Sozialkassen benötigen absehbar Bundeszuschüsse sowie Beitragserhöhungen. Von einzelnen Politikern hört man bereits Spekulationen über Steuererhöhungen.

Allianz kippt Rückzahlungsgarantie

Die Nachricht kommt unspektakulär daher. Und dennoch bedeutet sie das Ende der privaten Altersversorgung, wie wir sie kennen. Die Folgen sind in Gänze noch gar nicht abzusehen.


https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/allianz-will-lebensversicherungen-kuenftig-ohne-volle-beitragsgarantie-verkaufen-a-bcdb79df-81fb-4d9f-8877-f1063a7fd6c9


Neben den künftigen Kunden, denen auch erstmal den Konsumverzicht, wegen was eigentlich, verkaufen muss, werden sich auch die Anlagestrategien der Versicherungen verändern.

Den Konsum zur Ankurbelung der Wirtschaft jetzt vorzuziehen, ist ja ein Ziel der aktuellen Zinspolitik. Aber es gibt eben auch eine ganze Reihe von Zielkonflikten. Beiden sinkenden Rentenniveaus, einer zunehmenden Belastung der Sozialsysteme (gerade auch im Bereich der Krankenkassen und der Pflege) wäre in Krisenzeiten die private Vermögens- und Vorsorgebildung umso wichtiger. Das wird nun unattraktiv gemacht. Andere Versicherer werden folgen.

Internationale Immobilienmärkte: London

Die internationalen Immobilienmärkte entwickeln sich auch in der Krise. In den den europäischen Hotspots sind die Preise, wie hier am Beispiel London dar gelegt, nach wie vor hoch. Gleichzeitig trauen Anbieter und Nachfrager dem Trend nicht. In die meisten der Meldungen werden auch kritische Töne eingestreut, die meist die Stichworte Immobilienblase und Niedrigzinspolitik enthalten.

https://lnkd.in/dHNwu5H

Aus der Sicht eines Immobilienbewerters ist das Raster „Stadt“ für eine generelle Beurteilung eines Immobilienmarktes deutlich zu grob. Wie auch im Artikel dargestellt, ist es eine bestimmte, durchaus internationale Klientel, die seinerseits einen sehr spezifischen Immobilientypus in gehobener Lage sucht. Selbstverständlich kommt es durch diese Akquisen zu verschiedenen Effekten, da nun ja auch der Verkäufer mit Geld ausgestattet ist, um seinerseits Immobilien zu kaufen. Aber es wird eben auch Bereiche in den internationalen Metropolen geben, die von diesem Trend durch Wertzuwächse nicht profitieren können.

Ist E&Y das neue Arthur Anderson?

Ist Wirecard das neue Enron? Und wird es dieselben Konsequenzen für E&Y haben wie damals für Arthur Anderson, als aus den Big 5 die Big 4 wurden?


https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-skandal-die-schlacht-der-wirtschaftspruefer-von-ey-und-kpmg-a-31dee713-8959-4b1b-aa95-d43b19c71f9b


Die Branche steht mal wieder vor einem Umbruch. Dabei sind verschiedene Aspekte zu betrachten. Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass es in Zeiten globaler Konzerne ebenfalls globale Wirtschaftsprüfungsgesellschaften braucht. WP Gesellschaften sind aber auch Wirtschaftsunternehmen, die in entsprechender Anhängigkeit von ihren Mandanten stehen. Interessenkonflikte sind vorprogrammiert, obwohl die WP zugegebenermaßen alles dafür tun, diese zu minimieren.

Gleichwohl zeigt der zitierte Artikel auf, dass Wirtschaftsunternehmen eben auch Schwächen der Wettbewerber nutzen, um die eigene Marktstellung zu verbessern, was wiederum Einfluss auf das Verhalten der Berufsträger als Ganzes hat.


Von den Big 4 strikt zu trennen sind die mittelständischen und kleinen WP Gesellschaften, die sowohl in ihrer eigenen Sphäre als auch in der Sphäre ihrer Mandanten andere Problemlagen zu bearbeiten haben.
Der Bundestag befasst sich aktuell mit den Qualitätssicherungssystemen der Wirtschaftsprüfer.


https://www.bundestag.de/presse/hib/795190-795190


Aus einer forensischen Perspektive kann gesagt werden, dass es nie gelingen wird, die Erwartungslücke zu 100% zu schließen. Systematischer Betrug wie bei allen großen Betrugsfällen der letzten 30 Jahre wird es immer wieder geben. Einzig das Ausmaß des Schadens wird hoffentlich kleiner.

D & O Versicherung bei Insolvenz

Eines der häufigsten Missverständnisse bei Geschäftsführern, egal ob angestellt oder Gesellschafter ist, das eine oder mehrere Versicherungen für Schäden im Rahmen von Insolvenzhaftungen (egal ob straf- oder zivilrechtlich) haften.


Die D&O (Directors und Officers) Versicherung gilt als finanzieller Sicherheitsgurt. Eine scheinbare und auch trügerische Sicherheit… Die Haftung z.B. nach § 64 GmbHG für unerlaubte Zahlungen wird i.d.R. von den Versicherungsgesellschaften rund heraus abgelehnt. Dabei ist es egal, ob und wie begründet die vom Insolvenzverwalter geführte Klage ist.


https://www.handelsblatt.com/finanzen/steuern-recht/recht/manager-haftpflicht-keine-deckung-fuer-verbotene-zahlungen-bei-insolvenzreife/19954672.html?ticket=ST-1188479-fgTY5YC7X5G6e0tVJvH3-ap2


Einen kleinen finanziellen Strohhalm gibt es allerdings. Unter bestimmten Voraussetzungen beteiligen sich die Versicherungsgesellschaften an den Rechtsanwaltskosten, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass Teile der Klage nicht ausreichend oder unbegründet sind.

Versicherungsentschädigung für Lockdown

„Und dann gibt es noch ein Urteil aus München, das wohl manchem Gastwirt Hoffnungen macht: So muss die Versicherungskammer Bayern einen Münchener Biergarten-Betreiber mit einer Millionensumme für die staatlich verordnete Schließung seines Lokals in der Coronakrise entschädigen. Das Landgericht München verurteilte den öffentlichen Versicherer am Donnerstag zur Zahlung von 1,01 Millionen Euro, weil Christian Vogler seinen Augustinerkeller – einen der größten Biergärten in der bayerischen Metropole – im Frühjahr wochenlang schließen musste. Das Urteil ist das erste in Dutzenden Verfahren, die allein in München in dem Streit anstehen. „Ganz Deutschland wird davon profitieren“, meint Vogler.“
Quelle Handelsblatt Morning Briefing vom 1.10.2020

Insolvenzverschleppung wieder strafbar

Jetzt wird auch die strafrechtliche Seite der Insolvenzverschleppung in einer breiteren Medienöffentlichkeit diskutiert.


https://www.n-tv.de/wirtschaft/Viele-koennten-sich-strafbar-machen-article22064744.html


Allerdings kommen nicht nur Strafverfahren auf die Beteiligten Stellen zu. Auch sind viele sonstige Rechtsfragen ungeklärt. Mit der Frage der Zahlungsunfähigkeit geht ja auch der Lieferantenbetrug einher, der seinerseits aber nicht abhängig von der Pflicht zur Insolvenzantragstellung ist, sondern an die frage der Zahlungsfähigkeit geknüpft ist.

Vor dem geistigen Auge des Verfassers werden schon jetzt die Schriftsätze sichtbar, die in der Aussetzung der Antragspflicht auch eine Exkulpation für den Betrug aufführen. Das selbe gilt aber auch für zivilrechtliche Fragen. § 64 GmbHG oder aber auch § 129 ff. InsO sind hier zu nennen.

Krise in der Luftfahrtindustrie

Dieser etwas längere, aber sehr lesenswerte Artikel, beschreibt die Krise in der Luftfahrtindustrie.


https://www.theguardian.com/world/2020/sep/29/inside-the-airline-industry-meltdown-coronavirus-pandemic?
CMP=Share_iOSApp_Other&fbclid=IwAR2xewGSnSSuSZvH9XAsI1DfQpDzKpqZWq1PgYECkd3_fM1_M0mdrhij81w

Er lenkt den Blick auf viele „Randthemen“ und zeigt, welche scheinbar kleinen Probleme z.B. beim Einmotten von Flugzeugen entstehen. So ist die Frage zu lösen, wohin mit den in Europa geparkten Flugzeugen im Winter.


„It’s a question we have to answer now. If it’s a snowy, hard winter, maybe we have to rethink how our planes are parked here. You have to think about the water and the fuel in the planes, and how they react to freezing temperatures.”

Ab dem 1. Oktober 2020 beginnt die Insolvenzwelle?

In der Presse wird jetzt vieles auf den 1. Oktober 2020 projeziert. Als ob durch die Veränderung der Rechtslage so eine Art Mechanismus ausgelöst, ein Schalter umgelegt wird.

https://app.handelsblatt.com/…/insolve…/26216284.html…

Erschreckend ist aber die Unkenntnis, die selbst in „Fachblättern“ über das Insolvenzverfahren bzw. Insolvenzrecht herrscht.

„Das Unternehmen mit seinen 70 Vollzeitkräften hat deshalb beim Amtsgericht einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Das ist eine Vorstufe zum Insolvenzverfahren.“

Das muss man nicht mehr kommentieren.

Betrug beim Kurzarbeitergeld

Jede Subvention, die ja der Definition nach eine negative Steuer ist, bringt auch Anreize, diese betrügerisch zu erwerben.


Letztlich ist auch das Kurzarbeitergeld (KUG) eine Subvention und daher überrascht es nicht, dass auch im Bereich der KUG erhebliches kriminelles Verhalten zum Vorschein kommt. Dass es sich bei dem Phänomen, wie im Artikel angedeutet, um ein Volumen von nur 200 Mio. € handelt, darf indes bezweifelt werden.


https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/200-Millionen-Euro-Schaden-Wie-beim-Kurzarbeitergeld-betrogen-wird-id58199296.html


Eine strengere Überprüfung bereits bei der Beantragung des KUG ist aber politische nicht gewollt und man kann sich fragen, ob es wirtschaftlich sinnvoll wäre. Denn nur die schnelle Vergabe / Zusage des KUG hilft, die gewünschten Ziele, insbesondere den Erhalt des Arbeitsplatzes des Betroffenen zu erreichen. Andererseits müssten im Gegenzug allerdings die nachträglichen Kontrollen erheblich verschärft werden, damit wenigstens die Aufdeckungswahrscheinlichkeit den einen oder anderen von einem Betrug abhält.